Die ehemalige Abgeordnete des Europäischen Parlaments Ana Gomes setzt sich für eine internationale Vermittlung in der politischen Krise Mosambiks ein und schlägt vor, dass Organisationen wie die Gemeinschaft Sant'Egidio und die Vereinten Nationen Gespräche erleichtern könnten. Sie kritisiert die Europäische Union dafür, dass sie die Wahl von Daniel Chapo und der regierenden FRELIMO-Partei schnell anerkannt hat, und fordert eine Expertenmission zur Bewältigung der Nachwahlunruhen.
Gomes betont die Notwendigkeit von Transparenz im Wahlprozess und erklärt, dass die Anerkennung von betrügerischen Wahlen entscheidend für sinnvolle Verhandlungen ist. Sie äußert Besorgnis über die verzweifelte Lage in Mosambik und hebt die Notwendigkeit eines strukturierten Wandels in der Regierungsführung hervor.
Gomes kritisiert die Reaktion Portugals und argumentiert, dass das Land die Komplexität der Situation nicht ausreichend verstanden hat und keine klare Position bezogen hat. Sie glaubt, dass die historischen Verbindungen Portugals zu Mosambik es ihm ermöglichen sollten, eine aktivere Rolle in den Vermittlungsbemühungen zu spielen.
Der Präsidentschaftskandidat Venâncio Mondlane, der die Wahlergebnisse angefochten hat, hat die portugiesische Regierung für die schnelle Anerkennung des FRELIMO-Siegs kritisiert. Der Wissenschaftler Fernando Jorge Cardoso weist auf die unterschiedlichen Ansätze zwischen dem portugiesischen Präsidenten und dem Premierminister hin, was das Wahlergebnis betrifft.
Cardoso betont die Wichtigkeit, Mondlane in die Dialogbemühungen einzubeziehen, da er über erhebliche populäre Unterstützung verfügt. Mondlane hat seine Bereitschaft bekundet, an Versöhnungsgesprächen mit internationaler Vermittlung teilzunehmen, im Gegensatz zur Präferenz von Präsident Filipe Nyusi für interne Lösungen.
Cardoso ruft zu einem konzertierten internationalen Bemühen auf, um innerhalb der nächsten 15 Tage den Dialog zu erleichtern und weitere Gewalt zu vermeiden. Er glaubt, dass Länder wie Portugal, die Vereinigten Staaten, Südafrika, der Vatikan und die Europäische Union ihre Einflussmöglichkeiten nutzen können, um eine friedliche Lösung zu erreichen.
Eine sofortige Aktion wird vor der bevorstehenden Präsidentschaftseinführung am 15. Januar gefordert, wobei Cardoso warnt, dass das Versäumnis, auf die politischen Spannungen zu reagieren, zu einer Eskalation der Gewalt führen könnte.