Die deutsche Regierung hat einen signifikanten Anstieg antisemitischer Straftaten gemeldet, der mit dem laufenden Konflikt im Nahen Osten korreliert, da der Jahrestag des Hamas-Angriffs auf Israel bevorsteht. Zum 4. Oktober 2024 haben sich antisemitische Vorfälle im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt, wobei die Polizei 3.200 Fälle im Jahr 2024 untersucht, gegenüber 1.600 im Jahr 2023.
Die vom Bundesministerium des Innern veröffentlichten Daten zeigen, dass seit dem Angriff des Hamas am 7. Oktober 2023 insgesamt 8.500 politisch motivierte Straftaten im Zusammenhang mit dem Konflikt registriert wurden, darunter 3.400 als antisemitisch eingestuft. Die Mehrheit dieser Vorfälle betrifft Sachbeschädigung und die Anstiftung zum Hass gegen Juden.
Das Ministerium äußerte Besorgnis über den Anstieg des Antisemitismus und erklärte, dass verschiedene extremistische Gruppen die Situation im Nahen Osten ausnutzen, um Gewalt gegen Juden und den Staat Israel zu schüren. Der Bericht weist darauf hin, dass sunnitische Gruppen, die zuvor nicht in den Konflikt verwickelt waren, begonnen haben, sich zu engagieren, was zur Zunahme antisemitischer Straftaten beiträgt.
Die Behörden sind besonders besorgt über das Potenzial für Gewalt am 7. Oktober, dem Jahrestag des Hamas-Angriffs, der 1.205 Menschen in Israel, hauptsächlich Zivilisten, das Leben kostete. Der Leiter des deutschen Inlandsgeheimdienstes, Thomas Haldenwang, warnte, dass dieses Datum Unruhen auslösen könnte, mit einem erhöhten Risiko für gewalttätige Aktionen gegen israelische und jüdische Ziele.
Parallel dazu sind auch die Fälle von Islamophobie in Deutschland gestiegen, mit 1.926 gemeldeten Vorfällen bis Mitte 2024. Die anhaltenden Spannungen und das Potenzial für eskalierende Gewalt stellen erhebliche Herausforderungen für die deutschen Behörden dar, während sie sich auf mögliche Proteste und Unruhen vorbereiten.