Wissenschaftler haben den stärksten Sonnensturm der Menschheitsgeschichte identifiziert, der um 12350 v. Chr. während der späten Eiszeit stattfand. Dieses extreme solare Teilchenereignis (ESPE) war etwa 18 % stärker als der bisher anerkannte Rekordhalter aus dem Jahr 775 n. Chr. und erstaunliche 500-mal intensiver als der größte Sonnensturm der modernen Satellitenära. Die Entdeckung, die am 28. April 2025 in Earth and Planetary Science Letters veröffentlicht wurde, verschiebt die Grenzen dessen, was wir über extremes Sonnenverhalten wissen.
Wichtigste Erkenntnisse und Implikationen
Das internationale Forschungsteam unter der Leitung von Wissenschaftlern der Universität Oulu, Finnland, und CEREGE, Frankreich, verwendete ein Chemie-Klima-Modell namens SOCOL:14C-Ex, um Radiokohlenstoffdaten zu analysieren, die in alten Baumringen erhalten sind. Der massive solare Ausbruch hinterließ seine Signatur als enormer Anstieg der Radiokohlenstoffwerte (14C). Dieses Ereignis stellt ein neues Worst-Case-Szenario für Weltraumwetterbedrohungen für unsere moderne technologische Infrastruktur dar.
Ein Sonnensturm dieser Größenordnung, der die Erde heute treffen würde, könnte Satellitenkommunikationssysteme deaktivieren, weit verbreitete Stromnetzausfälle auslösen, kritische elektronische Infrastruktur stören, Astronauten gefährlichen Strahlungspegeln aussetzen und schwere Funkstörungen verursachen. Das Verständnis des Ausmaßes dieses Ereignisses ist entscheidend für die Bewertung der Risiken, die von zukünftigen Sonnenstürmen ausgehen.