Ein starker Sonnensturm, der die Erde im Mai 2024 traf, hat zwei neue, temporäre Strahlungsgürtel hinterlassen, von denen einer energiereiche Protonen enthält, ein Phänomen, das noch nie zuvor beobachtet wurde. Der Sturm, ein Strom von Sonnenfackeln und Partikeln, erschütterte das Erdmagnetfeld und verursachte Polarlichter, die niedrigere Breitengrade als gewöhnlich erreichten.
Wissenschaftler, die Daten des Colorado Inner Radiation Belt Experiment CubeSat der NASA analysierten, entdeckten die neuen Gürtel, die zwischen den beiden permanenten Van-Allen-Gürteln der Erde eingeklemmt sind. Der erste Gürtel, der hauptsächlich aus Elektronen besteht, ist ein bekanntes Ereignis nach geomagnetischen Stürmen. Der zweite Gürtel, der energiereiche Protonen enthält, ist jedoch beispiellos.
"Als wir die Daten von vor und nach dem Sturm verglichen, sagte ich: 'Wow, das ist wirklich etwas Neues'," sagt der Physiker Xinlin Li von der University of Colorado Boulder. "Das ist wirklich atemberaubend."
Die neuen Gürtel blieben ungewöhnlich lange bestehen, nämlich drei Monate im Vergleich zu den typischen Wochen früherer temporärer Strahlungsgürtel. Nachfolgende Sonnenstürme im Juni und August 2024 verringerten die Dichte der Gürtel, aber eine kleine Menge an Partikeln bleibt bestehen. Insbesondere der Protonengürtel könnte über ein Jahr lang bestehen bleiben.
Die Entdeckung hat erhebliche Auswirkungen auf die Sicherheit von Satelliten, da Partikel in der Erdumlaufbahn eine Gefahr für Raumfahrzeuge darstellen können. Wissenschaftler werden die neuen Gürtel weiterhin überwachen, um ihre Lebensdauer und die Risiken zu bestimmen, die sie möglicherweise bergen.