Archäologische Ausgrabungen in der Nähe von Istanbul, genauer gesagt in Tekirdağ, Türkei, haben eine bedeutende antike thrakische Siedlung freigelegt, die 5.000 Jahre zurückreicht, bis ins 3. Jahrtausend v. Chr. Das Projekt unter der Leitung von Professor Dr. Neşe Atik zielt darauf ab, die Geheimnisse dieser frühen thrakischen Präsenz in der Region aufzudecken. Es wird angenommen, dass diese Siedlung die früheste bekannte thrakische Siedlung in der Region Thrakien ist.
Die Ausgrabungen haben einen großen Tempel freigelegt, von dem man zunächst annahm, dass er Hera, einer bedeutenden thrakischen Göttin, gewidmet war. Es wurden auch verschiedene archäologische Artefakte entdeckt, die einzigartig für die thrakische Kultur sind. Diese Funde werfen ein Licht auf die religiösen Praktiken und kulturellen Aspekte der Thraker.
Laut Dr. Atik deuten die derzeitigen Erkenntnisse darauf hin, dass die Thraker aus dem Süden Rumäniens nach Bulgarien und dann im 2. Jahrtausend v. Chr. in diese Gebiete migrierten. Es ist auch möglich, dass sie noch früher aus dem Norden des Kaspischen Meeres nach Rumänien migrierten. Die Thraker kamen um 1200 v. Chr. in der türkischen Thrakien an und behielten ihre Präsenz bis zum 7. Jahrhundert n. Chr. bei.
Genetische Analysen der Überreste könnten Einblicke in die Ursprünge der Bevölkerung und ihre Verbindungen zu modernen Populationen in der Region geben. Die geografische Lage des Ortes unterstreicht die historische Bedeutung des Gebiets und verbindet es mit alten thrakischen Routen und Siedlungen. Laufende Ausgrabungen versprechen weitere Einblicke in die thrakische Zivilisation und ihre Rolle bei der Entwicklung der Region.