Neueste Forschungen von Wilko Graf von Hardenberg, einem Senior Research Scholar am Max-Planck-Institut in Deutschland, zeigen die komplexe Geschichte der Messung des mittleren Meeresspiegels über fünf Jahrhunderte. In seinem Buch Meeresspiegel: Eine Geschichte beschreibt er die Herausforderungen, die mit der Etablierung einer standardisierten Methode für diese wichtige Kennzahl verbunden sind.
Der mittlere Meeresspiegel, definiert als die durchschnittliche Höhe der Meeresoberfläche über die Zeit, hat signifikante Schwankungen aufgrund von Faktoren wie Gletscherschmelze und thermischer Expansion erlebt. Hardenberg weist darauf hin, dass die frühesten Datensätze vor fast 500 Jahren in Amsterdam begannen, jedoch die Entwicklung von Pegelmessgeräten inkonsistent war, was zu Verzerrungen in unserem Verständnis der Veränderungen des Meeresspiegels führte.
Trotz der Fortschritte in der Satellitentechnologie bleibt die Messgenauigkeit eine Herausforderung. Prognosen deuten auf einen Anstieg von mindestens 15 Zentimetern bis 2050 hin, mit möglichen Erhöhungen von über einem Meter bis 2100. Gebiete wie Miami und Bangladesch werden als besonders anfällig für diese Veränderungen hervorgehoben.
Hardenbergs Arbeit betont die Bedeutung des historischen Kontexts für das Verständnis der aktuellen Dynamik des Meeresspiegels und erinnert uns daran, dass, obwohl der anthropogene Klimawandel erheblichen Einfluss auf diese Veränderungen hat, viele frühere Vorhersagen nicht eingetreten sind.