Bereits im Alter von vier Monaten entwickeln Säuglinge die Fähigkeit, Sprachdetails wahrzunehmen, so eine neue Studie unter der Leitung der Linguistin Eylem Altuntas. Diese Forschung beschreibt die Mechanismen, durch die das junge menschliche Gehirn lernt, einzelne Laute zu unterscheiden.
Altuntas beschreibt Kinder als "kleine Detektive", die ständig Hinweise über ihre Umgebung sammeln. Sie weist darauf hin, dass diese Fähigkeit viel früher beginnt als gedacht und die etablierte Überzeugung in Frage stellt, dass Kinder zwischen sechs und zwölf Monaten auf ihre Muttersprache „einstellen“.
Wenn Säuglinge ihren ersten Geburtstag erreichen, ist ihr Gehör auf ihre Muttersprache abgestimmt, ein Prozess, den Linguisten als perzeptuelle Abstimmung bezeichnen. Während dieser Phase kategorisiert das Gehirn Geräusche und konzentriert sich auf die als wichtig erachteten.
In den ersten sechs Lebensmonaten können Säuglinge Laute aus Sprachen unterscheiden, die sie noch nie gehört haben, wie spezifische Kontraste im Hindi oder einzigartige Töne im Mandarin, selbst wenn sie in einem englischsprachigen Umfeld aufwachsen. Diese bemerkenswerte Fähigkeit verringert sich, während Kinder beginnen, sich zwischen sechs und zwölf Monaten auf die häufigsten Laute zu spezialisieren. Die Abstimmung der Vokale beginnt etwa im Alter von sechs Monaten, während die der Konsonanten nach zehn Monaten erfolgt.
Die Studie von Altuntas, veröffentlicht in der Zeitschrift Developmental Science, trägt zum Verständnis bei, wie Menschen ihr primäres Kommunikationsmittel erwerben, und zielt darauf ab, Kindern mit einem Risiko für Sprachentwicklungsverzögerungen zu helfen.