Diese Dissertation untersucht die Beziehung zwischen Sprachproduktion und Sprachwahrnehmung in den frühen Phasen der phonologischen und lexikalischen Aneignung.
Frühere Studien konzentrierten sich hauptsächlich auf unabhängige Untersuchungen der Fähigkeiten zur Sprachproduktion und -wahrnehmung bei der Sprachaneignung. Diese Dissertation verbindet die individuellen Fähigkeiten der Sprachproduktion mit der Wahrnehmung des Kindes und ist um drei Hauptstudien organisiert:
Studie I untersucht methodische Alternativen wie die Kombination von EEG und Augenverfolgung in verschiedenen schwedischen Teilnehmergruppen: Erwachsene, 17 Monate alte und 24 Monate alte Kinder. Visuelle und auditive Stimuli sowie die Verbindung zwischen Wortproduktion und Wortwahrnehmung werden untersucht.
Studie II untersucht phonologische Fähigkeiten in Bezug auf das Konsonanteninventar, den Prozentsatz korrekt ausgesprochener Wörter, segmentale Fehler sowie phonologische Vorlagen in Bezug auf die Wortschatzgröße in einer Gruppe von schwedischen 18 Monate alten Kindern.
Studie III untersucht den Einfluss der individuellen phonologischen und lexikalischen Fähigkeiten der Kinder in der Sprachproduktion auf ihre Worterkennung in einer Gruppe von schwedischen Kleinkindern mit einer produktiven Wortschatzgröße von über 100 Wörtern.
Die allgemeinen Ergebnisse zeigen, dass Kinder falsch ausgesprochene Wortformen als geeignete Wortkandidaten akzeptieren, wenn die Wortformen mit ihrer individuellen Wortproduktion in Verbindung stehen. Das Auftreten segmentaler Fehler nimmt mit der Wortschatzgröße zu, und phonologische Vorlagen sind eher bei Kindern mit einer produktiven Wortschatzgröße von über 100 Wörtern zu beobachten.
Die Ergebnisse deuten somit auf einen Einfluss der individuellen Produktion des Kindes auf die Worterkennung hin und zeigen eine Beziehung zwischen phonologischen Fähigkeiten und lexikalischem Wissen. Diese Erkenntnisse tragen zu theoretischen Debatten in der Linguistik über die Abstraktheit phonologischer Wortformdarstellungen bei und zeigen eine engere Beziehung zwischen Produktions- und Wahrnehmungsfähigkeiten bei Kleinkindern als zuvor gezeigt.