Róbert Gáfrik vom Institut für Weltliteratur der Slowakischen Akademie der Wissenschaften hat die Upanishaden ins Slowakische übersetzt und damit einen bedeutenden Schritt gemacht, um diese alten Texte den slowakischen Lesern zugänglich zu machen. Die Upanishaden, die auf etwa 600 v. Chr. datiert werden, gelten als die ältesten erhaltenen philosophischen Texte der Welt.
Gáfrik erklärte, dass der Begriff 'upanishad' sich auf das bezieht, was Unwissenheit beseitigt und Selbstkenntnis bringt. Der Übersetzungsprozess dauerte etwa fünf Jahre, wobei Gáfrik drei Jahre speziell für die Übersetzung der zehn Haupt-Upanishaden aufwendete. Seine Arbeit spiegelt ein 30-jähriges Interesse an indischer Literatur und Philosophie wider.
Er betonte die Herausforderung, philosophische Texte in eine moderne Sprache zu übersetzen und dabei deren Bedeutung zu bewahren. Gáfriks Übersetzungen sind von den Interpretationen Shankaras, einem bedeutenden indischen Philosophen des 8. Jahrhunderts, beeinflusst. Er hob die sprachlichen Verbindungen zwischen Sanskrit und Slowakisch hervor und bemerkte, dass beide Sprachen Fälle für Nomen haben und ähnliche Wörter aufweisen, wie 'plávať' (schwimmen) im Slowakischen und 'plavaté' im Sanskrit.
Trotz der Ähnlichkeiten warnte Gáfrik, dass Sanskrit eine komplexe Sprache ist, die umfangreiche Studien erfordert. Er erwähnte, dass Sanskrit in einigen Regionen Indiens noch gesprochen wird, wo es im Alltag und in der Bildung verwendet wird.
Gáfrik betonte die Bedeutung des kulturellen Kontexts der Upanishaden und erklärte, dass sie tiefgründige Einsichten in das Bewusstsein und die Selbstkenntnis enthalten. Er hob auch die historische Bedeutung dieser Texte hervor und schlug vor, dass sie neben den philosophischen Beiträgen des antiken Griechenlands anerkannt werden sollten.
Die Übersetzung zielt darauf ab, die Kluft zwischen östlichen und westlichen philosophischen Traditionen zu überbrücken und den slowakischen Lesern Zugang zu einem grundlegenden Aspekt des indischen Denkens zu bieten.