Kiskêyihtamowin: Wiederaufleben indigener Pädagogik im französischen Bildungswesen

Bearbeitet von: Anna 🌎 Krasko

Alle Kinder in Kanada, ob frankophon oder anglophon, in Städten oder abgelegenen Gemeinden, haben das Recht auf Wissen. Dies umfasst nicht nur westliche akademische Traditionen, sondern auch indigene Sprachen, Weltanschauungen und Traditionen. Möglichkeiten für eine qualitativ hochwertige indigene Bildung auf Französisch sind jedoch weiterhin rar.

Um diese Lücke zu schließen, wurde das Kiskêyihtamowin-Kolloquium im Rahmen des ACFAS-Kongresses organisiert. „Kiskêyihtamowin“ ist ein Cree-Wort und bedeutet „savoir“ (Wissen). Dieses einzigartige Treffen brachte Forscher, Pädagogen, Studenten sowie indigene und nicht-indigene Führungskräfte zusammen, um die indigene Bildung sowohl auf Englisch als auch auf Französisch neu zu überdenken.

Das Kolloquium bekräftigte, dass indigene Pädagogik, Sprachen und Wissen in allen Klassenzimmern des Landes eine zentrale Rolle spielen sollten. Die Veranstaltung begann mit einer Reinigungszeremonie (Smudge) und einem Cree-Ehrenlied. Dies gab den Ton für eine Pädagogik an, die in Geist, Erzählung und Land verwurzelt ist.

Im Laufe des Tages untersuchten die Redner die Wunden, die durch koloniale Bildungssysteme verursacht wurden, darunter Internate und Sprachverlust. Sie hoben auch die Widerstandsfähigkeit und Erneuerung innerhalb der indigenen Nationen hervor. Jean-Luc Ratel (Université Laval) diskutierte die Herausforderungen, vor denen junge Naskapi-Studenten beim Übergang zur postsekundären Bildung stehen.

Lily Bacon und ihr Team an der UQAT arbeiten daran, ihr Lehrerausbildungsprogramm zu „anicinabenisieren“. Dies beinhaltet die Einbeziehung von Ältesten, Wissenshütern, Sprache und Kultur. Patricia-Anne Blanchet (Université de Sherbrooke) und Kollegen schulen zukünftige Lehrer darin, ihre kulturellen blinden Flecken durch pädagogische kulturelle Bescheidenheit zu erkennen.

Marie-Ève Chartrand (Université d'Ottawa) demonstrierte, wie indigenes ökologisches Wissen die Klimabildung bereichern kann. Yvette Mollen und ihr Team präsentierten digitale Werkzeuge zur Förderung der Innu-Sprache bei Kindern. Das Kolloquium schloss mit einer Podiumsdiskussion, die betonte, dass indigene Bildung allen zugute kommt, indem sie Werte wie Respekt, Gegenseitigkeit und Beziehung vermittelt.

Die Veranstaltung hob die Bedeutung der Sprache hervor, einschließlich der indigenen Sprachen und der Unterrichtssprache. Frankophone Studenten wurden beim Zugang zu indigenem Wissen marginalisiert. Das Kiskêyihtamowin-Kolloquium markiert einen Schritt hin zu echter Bildungsgerechtigkeit und fördert eine Zukunft, die allen Kindern offen steht.

Quellen

  • Radio Canada

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