Europäische Union startet IRIS²-Satellitennetz zur Konkurrenz von Starlink

Bearbeitet von: Татьяна Гуринович

Die Europäische Union hat ein ehrgeiziges Projekt gestartet, um ein Satellitennetzwerk zu entwickeln, das darauf abzielt, SpaceX's Starlink Konkurrenz zu machen. Das neue System mit dem Namen IRIS² (Infrastruktur für Resilienz, Interkonnektivität und Sicherheit durch Satellit) beabsichtigt, sichere, nachhaltige und zugängliche Konnektivität bereitzustellen und damit die technologische Unabhängigkeit Europas im Weltraum zu stärken.

Während Starlink über 4.000 Satelliten gestartet hat, um in abgelegenen Gebieten Internetzugang zu bieten, wird IRIS² zunächst eine Konstellation von 290 Multi-Orbital-Satelliten umfassen. Dieses Netzwerk zielt darauf ab, Hochgeschwindigkeits- und Niedriglatenz-Konnektivität anzubieten, wobei der Schwerpunkt auf der Sicherheit von Regierungs- und Geschäftskommunikationen innerhalb des europäischen Territoriums liegt.

Starlink wurde für seine Wirksamkeit in ländlichen Gebieten und Notfallszenarien anerkannt, wie in der Ukraine, wo die Konnektivität von Musk während des Konflikts entscheidend war. Die EU sieht jedoch die Abhängigkeit von einem privaten amerikanischen Unternehmen als strategisches Risiko, was die Notwendigkeit einer eigenen Lösung verstärkt.

Ein Schlüsselbestandteil dieser Initiative ist das Xtend 5G-Programm, das darauf abzielt, die Mobilfunkabdeckung in ländlichen und abgelegenen Gebieten durch Satellitentechnologien zu erweitern. Dieses Programm wird die bestehenden terrestrischen Infrastrukturen ergänzen und hochwertige Konnektivität an Orten bieten, an denen traditionelle Netzwerke nicht hinreichen.

Die Europäische Kommission hat einen Vertrag mit dem SpaceRISE-Konsortium unterzeichnet, zu dem Unternehmen wie Airbus, Thales Alenia Space und SES gehören, um die Entwicklung der IRIS²-Satellitensystemkonstellation zu leiten. Diese Vereinbarung umfasst eine Anfangsinvestition von 2,4 Milliarden Euro für die Herstellung, den Start und den Betrieb der IRIS²-Satelliten.

Das System ist auch so konzipiert, dass es mit anderen Technologien interoperabel ist, was die Integration in die bestehenden Telekommunikationsinfrastrukturen ermöglicht und die Strategie der EU zur Positionierung als globaler Führer in der Konnektivität weiter stärkt.

IRIS² ist mehr als nur ein Satellitennetzwerk; es ist ein entscheidender Schritt zur Gewährleistung der technologischen und strategischen Souveränität Europas. In einem globalen Kontext, in dem geopolitische Spannungen die Lieferketten und den Zugang zu kritischen Technologien beeinträchtigen, strebt die EU an, ihre Abhängigkeit von Drittländern zu verringern.

Darüber hinaus unterstreicht dieses Projekt das Engagement Europas für Nachhaltigkeit. IRIS² wird Satelliten verwenden, die darauf ausgelegt sind, die Risiken von Weltraummüll zu minimieren, ein wachsendes Anliegen aufgrund der Zunahme von Objekten in der Erdumlaufbahn.

Mit dieser Initiative sichert die EU nicht nur die Sicherheit und Resilienz ihrer Kommunikation, sondern strebt auch an, die nächste Generation von Konnektivität zu leiten und sich mit Giganten wie SpaceX, Amazon (mit seinem Kuiper-Projekt) und China zu messen.

Durch IRIS² und das Xtend 5G-Programm positioniert sich Europa als wichtiger Akteur im Rennen um die globale Dominanz in der Konnektivität. Dieses Projekt stärkt nicht nur die technologische Unabhängigkeit, sondern markiert auch einen Meilenstein in der verantwortungsvollen und strategischen Nutzung des Weltraums.

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