Am 12. November 2024 kündigten das deutsche Startup Ecosia und das französische Unternehmen Qwant in Paris die Gründung eines Joint Ventures namens European Search Perspective (EUSP) an. Die Initiative zielt darauf ab, eine unabhängige Suchmaschineninfrastruktur in Europa zu schaffen, um die Abhängigkeit von großen amerikanischen Technologieunternehmen wie Google und Microsoft zu verringern.
EUSP möchte die digitale Souveränität Europas stärken, indem es eine robuste Alternative zu bestehenden Suchtechnologien bietet. Ecosia positioniert sich als umweltfreundliche Suchmaschine und verspricht, seine Gewinne für Klimaschutzinitiativen und Aufforstung zu verwenden. Im Gegensatz dazu bewirbt sich Qwant als datenschutzorientierte Suchmaschine, die keine Nutzer verfolgt.
Trotz ihrer Absichten haben beide Unternehmen nur begrenzte kommerzielle Erfolge erzielt, wobei ihr gemeinsamer Marktanteil unter zehn Prozent bleibt. Das neue Joint Venture wird außerhalb des gemeinnützigen Modells von Ecosia operieren und kann externe Investitionen für ein langfristiges Wachstum anziehen. Der von EUSP entwickelte Index könnte an andere Suchmaschinen lizenziert werden und möglicherweise als zentrale Ressource für die europäische Datenindustrie dienen, einschließlich eines transparenten und sicheren Datenpools für aufkommende Technologien der künstlichen Intelligenz.
Christian Kroll, Gründer und CEO von Ecosia, äußerte sich optimistisch, dass diese Initiative den Markt für Suchmaschinen langfristig wettbewerbsfähiger machen wird, da führende europäische Alternativen ihre eigenen Suchtechnologien entwickeln. Der Start der europäischen Suchtechnologie wird für 2025 erwartet, zunächst in Frankreich und später auch in Deutschland.