Tuvalu, eine pazifische Inselnation mit 11.000 Einwohnern, steht vor einer existenziellen Krise, da der Anstieg des Meeresspiegels ihre Existenz bedroht. NASA-Wissenschaftler prognostizieren, dass bis 2050 tägliche Gezeiten die Hälfte von Funafuti, dem Hauptatoll, wo 60 % der Bevölkerung leben, überfluten werden. Das Land setzt Maßnahmen um, um die Auswirkungen des Klimawandels zu bekämpfen, darunter den Bau von Deichen und die Schaffung von künstlichem Land.
In einem historischen Vertrag mit Australien, der 2023 angekündigt wurde, hat Tuvalu einen Migrationsweg für jährlich 280 Bewohner gesichert, der im nächsten Jahr beginnt. Viele Tuvaluer, wie der IT-Arbeiter Maani Maani, äußern jedoch die emotionale Schwierigkeit, ihr Heimatland und ihre Kultur zu verlassen.
Während sich Tuvalu auf ein hochrangiges Treffen bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen am 25. September 2024 vorbereitet, zielt Premierminister Feleti Teo darauf ab, internationale Unterstützung zu gewinnen, um die maritimen Grenzen Tuvalus als permanent anzuerkennen, auch wenn steigende Meeresspiegel ihr Land bedrohen. Diese Anerkennung wäre entscheidend für den Erhalt der Souveränität und wirtschaftlichen Lebensfähigkeit des Landes.
Die Internationale Rechtskommission der UN hat Unterstützung für die Idee signalisiert, dass die Staatlichkeit trotz Landverlust durch den Klimawandel fortbestehen könnte, aber einige Mitgliedstaaten lehnen Änderungen bestehender Gesetze ab. Tuvalus Nachbarn im Forum der Inseln des Pazifiks haben Solidarität bekundet und erklärt, dass die maritimen Grenzen der Region trotz des Anstiegs des Meeresspiegels fest bleiben.
Da nur Taiwan und Fidschi bilaterale Vereinbarungen zur Unterstützung der Grenzen Tuvalus unterzeichnet haben, bleiben Bedenken hinsichtlich illegaler Fischerei und Einnahmeverlusten bestehen. Das Ergebnis des bevorstehenden UN-Treffens könnte erhebliche Auswirkungen auf die Zukunft Tuvalus und die breitere Frage des Klimawandels und der Staatlichkeit haben.