Wissenschaftler, die den Thwaites-Gletscher in der Westantarktis untersuchen, der als "Doomsday-Gletscher" bekannt ist, haben alarmierende Trends enthüllt, die in den kommenden Jahrhunderten zu einem signifikanten Anstieg des Meeresspiegels führen könnten. Die Internationale Thwaites-Gletscher-Kooperation (ITGC), eine gemeinsame Forschungsinitiative zwischen dem Vereinigten Königreich und den USA, überwacht den Gletscher, der ungefähr so groß ist wie Florida, seit 2018.
Aktuelle Ergebnisse zeigen, dass Thwaites seit über 80 Jahren zurückgeht, mit einer deutlichen Beschleunigung in den letzten 30 Jahren. Rob Larter, wissenschaftlicher Koordinator der ITGC, erklärte: "Unsere Ergebnisse zeigen, dass er weiter und schneller zurückgehen wird." Wenn der Gletscher zusammenbricht, könnten Millionen in niedrig gelegenen Gebieten, wie Bangladesch und den pazifischen Inseln, katastrophalen Anstieg des Meeresspiegels erleben, wobei auch große Städte wie New York und London gefährdet sind.
Obwohl einige Forscher glauben, dass Thwaites in den nächsten paar Jahrzehnten stabil bleiben könnte, bleibt der langfristige Ausblick düster. Die ITGC warnt, dass bis zum 23. Jahrhundert Thwaites und ein großer Teil des westantarktischen Eisschilds vollständig verloren sein könnten, was den globalen Meeresspiegel um mehr als 10 Fuß anheben könnte.
Derzeit steigt der Meeresspiegel um 0,13 Zoll pro Jahr, wobei die Region Thwaites zu 8 % zu diesem Anstieg beiträgt. Fortschrittliche Technologien werden eingesetzt, um den Gletscher zu studieren, doch es bleiben Unsicherheiten über seine Zukunft. Ted Scambos, US-wissenschaftlicher Koordinator der ITGC, betonte, dass, obwohl Klimaschutzmaßnahmen einige Auswirkungen mildern können, die Ergebnisse Zeit brauchen, um sich zu zeigen.
Während Wissenschaftler weiterhin diese kritische Region überwachen, wird die Dringlichkeit globaler Klimaschutzmaßnahmen immer deutlicher. Das Verständnis und die Bewältigung dieser Veränderungen sind entscheidend, damit zukünftige Generationen mit den bevorstehenden Auswirkungen des Anstiegs des Meeresspiegels umgehen können.