Im Jahr 2023 haben die Vereinigten Staaten etwa 65 Milliarden Dollar für die Entwicklungshilfe bereitgestellt, wobei rund 50 Milliarden über die United States Agency for International Development (USAID) flossen. Dies machte etwa 42 % der humanitären Hilfe der Vereinten Nationen aus. Experten warnen, dass ein plötzlicher Stopp dieser Hilfe katastrophale Auswirkungen auf die globalen humanitären Bemühungen hätte.
Signifikante Änderungen wurden bereits in Nepal gemeldet, wo bis zu 600.000 Kinder durch USAID-Programme Vitamin B erhalten. Lokale NGOs haben aufgrund von Finanzierungsunterbrechungen ihre Arbeit eingestellt, was die Gesundheitsinitiativen zur Bekämpfung von Krankheiten wie Malaria, Cholera, Masern und HIV, insbesondere in Afrika, beeinträchtigt.
Die USAID spielt auch eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung nationaler Haushalte in Empfängerländern, indem sie deren Politiken mit den Interessen der Geberländer in Einklang bringt. Der historische Kontext der US-Entwicklungshilfe reicht bis zu Präsident Harry Truman im Jahr 1947 und der Gründung der USAID durch Präsident John F. Kennedy im Jahr 1961 zurück, die seitdem zur größten bilateralen Entwicklungsagentur geworden ist.
Die Verschiebung in der US-Außenhilfepolitik könnte zu einem grundlegenden Wandel in den internationalen Beziehungen führen, da humanitäre Hilfe oft politisches Gewicht verleiht. Zum Beispiel hat Jordanien Milliarden an Hilfe erhalten, weil es palästinensische Flüchtlinge aufgenommen hat, was zu seiner Rolle als stabilisierender Faktor im Nahen Osten beigetragen hat.
Neueste Diskussionen deuten darauf hin, dass die USAID in das Außenministerium integriert werden könnte, was ihre Autonomie verringert. Diese Veränderung wirft Bedenken hinsichtlich der zukünftigen Finanzierung verschiedener Programme auf, insbesondere solcher, die die Rechte von Frauen und den Schutz von LGBTQ+ unterstützen, während möglicherweise die Unterstützung für evangelikale Gruppen in Afrika zunimmt.
Insgesamt könnte die sich wandelnde Landschaft der US-Auslandsentwicklungshilfe den Zugang zu globalen Märkten für amerikanische Unternehmen erschweren und die zuvor genossenen Wettbewerbsvorteile verringern.