Spanischer Premierminister kündigt Maßnahmen zur Bekämpfung der Wohnungsnot an, einschließlich einer 100%-Steuer auf ausländische Käufer

Am 25. Januar 2025 kündigte der sozialistische Premierminister Spaniens, Pedro Sanchez, eine Reihe von Maßnahmen zur Bekämpfung der anhaltenden Wohnungsnot im Land an. Im Mittelpunkt dieser Maßnahmen steht ein Vorschlag für eine 100%-Steuer auf den Wert von Immobilien, die von nicht-europäischen Union-Bürgern gekauft werden, um ausländische Investitionen in den Wohnungsmarkt abzuschrecken.

Sanchez betonte, dass Wohnraum vorrangig für spanische Bürger und Migranten, die zum Land beitragen, reserviert sein sollte. Die vorgeschlagene Steuer wird ausländische Käufer betreffen, die im dritten Quartal 2024 15 % der Immobilienkäufe ausmachten. Der Premierminister schlug außerdem höhere Steuern auf Ferienvermietungen vor, um sicherzustellen, dass sie gleichwertig mit Hotels besteuert werden.

Insgesamt skizzierte Sanchez 12 Initiativen zur Verbesserung des angespannten Wohnungsmarktes, der im vergangenen Jahr einige der höchsten Preiserhöhungen in Europa verzeichnete, mit einem Anstieg von 8,3 %. Er hob die Notwendigkeit von 600.000 neuen Wohnungen bis 2025 hervor, während derzeit jährlich nur 90.000 gebaut werden.

Zusätzlich kündigte Sanchez an, zwei Millionen Quadratmeter Land an ein öffentliches Unternehmen zu übertragen, um bezahlbaren sozialen Wohnraum zu schaffen, der derzeit nur 2,5 % des spanischen Wohnungsmarktes ausmacht.

Weitere Vorschläge umfassen die Bekämpfung von Betrug im Ferienvermietungsmarkt und die Abschaffung des Goldenen Visumprogramms, das wohlhabenden Nicht-EU-Investoren die Aufenthaltsgenehmigung beim Kauf von Immobilien gewährte. Der Zeitrahmen für die Umsetzung dieser Maßnahmen ist noch unklar und erfordert die Genehmigung des spanischen Parlaments.

Die Wohnungsnot hat seit 2012 zu einem Anstieg der Obdachlosigkeit um 24 % geführt, da steigende Mieten viele Bewohner aus dem Markt drängen. In städtischen Zentren wie Barcelona und Madrid sind die durchschnittlichen Mieten erheblich gestiegen, wobei eine Einzimmerwohnung im Stadtzentrum von Barcelona etwa 1.313 $ pro Monat kostet.

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