Am 12. Januar 2025 fand in Riad, Saudi-Arabien, eine internationale Konferenz zur Zukunft Syriens nach dem Sturz von Bashar al-Assad statt. Hochrangige Vertreter aus westlichen Nationen und arabischen Ländern nahmen teil, darunter die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock.
Die Diskussionen konzentrierten sich auf den Aufbau eines friedlichen Übergangs zu einem integrativen politischen System, die Aufarbeitung der Gräueltaten unter Assads Regime sowie die Modernisierung der Infrastruktur. Baerbock kündigte zusätzliche 50 Millionen Euro humanitärer Hilfe für Syrien an, die zur Bereitstellung von Lebensmitteln, Notunterkünften und medizinischer Versorgung über das Welternährungsprogramm und NGOs verwendet werden sollen.
Der neu ernannte syrische Außenminister Asaad Hassan Al-Shaibani nahm ebenfalls an der Konferenz teil und forderte die Aufhebung der westlichen Sanktionen zur Beschleunigung der Wiederaufbauarbeiten. Deutschland und Frankreich haben eine mögliche Lockerung der Sanktionen in Aussicht gestellt, jedoch unter bestimmten Bedingungen.
Baerbock betonte, dass die Sanktionen gegen die Assad-Familie und deren Verbündete, die während des Bürgerkriegs schwerwiegende Kriegsverbrechen begangen haben, bestehen bleiben sollten. Die deutsche Regierung schlug vor, dass die Europäische Union einen 'intelligenten Ansatz' verfolgt, um die syrische Bevölkerung zu unterstützen, indem sie den Zugang zu Lebensmitteln und Elektrizität sichert und gleichzeitig den Wiederaufbau erleichtert.
Kaja Kallas, die Außenpolitikchefin der EU, stellte fest, dass jede Lockerung der Sanktionen mit greifbaren Fortschritten in Richtung eines politischen Übergangs einhergehen sollte, der die Vielfalt Syriens widerspiegelt. Die EU hat seit 2011 Sanktionen gegen Syrien verhängt, als Reaktion auf die gewaltsame Unterdrückung von Protesten durch Assads Regierung, die zu einem Bürgerkrieg führte, der mehr als eine halbe Million Tote und Millionen von Vertriebenen zur Folge hatte.
Die Konferenz stellt einen bedeutenden Schritt in den internationalen diplomatischen Bemühungen dar, Syrien unter seiner neuen Regierung zu stabilisieren, wobei die Diskussionen darüber, wie man mit den Übergangsbehörden umgehen soll, während sie beginnen, ihre Regierungsführung zu etablieren, im Vordergrund stehen.