Am 28. Dezember 2024 gab der russische Energieriese Gazprom bekannt, dass die Gasexporte nach Moldawien ab dem 1. Januar 2025 eingestellt werden. Das Unternehmen nannte die angeblichen Schulden Moldawiens als Grund für diese Entscheidung.
Moldawische Beamte wiesen darauf hin, dass die Hauptauswirkungen dieser Aussetzung in der abtrünnigen Region Transnistrien zu spüren sein werden, die von der selbsternannten Transnistrischen Moldauischen Republik kontrolliert wird, und nicht im Rest Moldawiens.
Die Ankündigung von Gazprom besagt, dass das Unternehmen sich das Recht vorbehält, den Vertrag mit Moldovagaz, dem staatlichen Gasunternehmen, einseitig zu kündigen. Trotz dieser Ankündigung erwähnte Gazprom keine Änderungen beim Transit von Gas durch die Ukraine, die die Hauptversorgungsroute für Moldawien darstellt.
Moldovagaz bestätigte den Erhalt von Gazproms Mitteilung und versicherte, dass ausreichende Gaslieferungen von regionalen und europäischen Märkten gesichert wurden, um den Bedarf der Verbraucher auf dem rechten Dnisterufer bis Ende März 2025 zu decken.
Der moldawische Premierminister Dorin Recean verurteilte Gazproms Entscheidung und wies die Vorwürfe bezüglich der Schulden zurück, indem er erklärte, dass dieser Schritt die Absicht des Kremls widerspiegelt, die Bewohner Transnistriens im Winter ohne Wärme und Strom zu lassen. Er betonte Moldawiens Bemühungen, seine Gasversorgungsquellen zu diversifizieren, um die Abhängigkeit von einem einzigen Anbieter zu verringern.
Russland behauptet, Moldawien schulde etwa 709 Millionen Dollar für vergangene Gaslieferungen, während eine internationale Prüfung, auf die sich die moldawische Regierung beruft, die Schulden auf 8,6 Millionen Dollar schätzt. Premierminister Recean erwähnte, dass Moldawien rechtliche Schritte in Erwägung zieht, einschließlich der Möglichkeit, ein internationales Schiedsverfahren zu beantragen.