Am 2. Dezember 2024 haben Tausende von Volkswagen (VW)-Mitarbeitern in Deutschland einen Warnstreik begonnen, um gegen die Pläne des Unternehmens zur Gehaltskürzung und Schließung von Werken zu protestieren. Der Streik begann um 9:30 Uhr in Zwickau, wo die Mitarbeiter für zwei Stunden die Arbeit niederlegten. Ab 10:00 Uhr schlossen sich auch Mitarbeiter aus dem Hauptsitz in Wolfsburg und anderen Standorten der Aktion an. Laut der Gewerkschaft IG Metall betrifft der Protest neun von zehn VW-Werken in Deutschland und hat Auswirkungen auf Zehntausende von Beschäftigten.
Thorsten Gröger, der die Verhandlungen für IG Metall leitet, erklärte, dass dies zu dem schwierigsten Lohnkonflikt werden könnte, den Volkswagen jemals erlebt hat. Die Gewerkschaft wendet sich gegen die von dem Automobilhersteller vorgeschlagenen milliardenschweren Kürzungen, die eine Gehaltskürzung von 10 % für 120.000 Mitarbeiter vorsehen. Zudem wurden Pläne zur Schließung von drei Werken in Deutschland und zur Entlassung von Mitarbeitern bekannt gegeben.
Gröger warf dem Unternehmen vor, die Tarifverträge zu untergraben und betonte, dass der Konflikt von Volkswagen ausgelöst wurde. Er erklärte, dass, obwohl die Gewerkschaft diesen Konflikt nicht gesucht hat, sie bereit ist, sich bei Bedarf voll zu engagieren. Die Verhandlungen zwischen den Arbeitnehmervertretern und den Unternehmensvertretern sollen am 9. Dezember fortgesetzt werden.
Diese Situation spiegelt breitere Herausforderungen wider, mit denen die deutsche Wirtschaft, insbesondere der Automobilsektor, konfrontiert ist. Rückläufige Aufträge haben negative Auswirkungen auf die deutschen Exporte, ein wichtiger wirtschaftlicher Pfeiler. Volkswagen spürt auch einen Rückgang der Nachfrage in China, wo lokal produzierte Elektrofahrzeuge an Beliebtheit gewinnen. Bedenken hinsichtlich bevorstehender EU-Zölle auf chinesische Elektrofahrzeuge erschweren die Lage zusätzlich.
Im Oktober meldete Volkswagen einen Rückgang des Gewinns im dritten Quartal um 64 %, auch andere deutsche Automobilhersteller wie BMW und Mercedes-Benz verzeichnen erhebliche Verluste.