Indien kämpft mit schweren Wetterproblemen, darunter extreme Hitze, Dürre und bedeutende Überschwemmungen, was zu einem dringenden Thema der klimabedingten Migration führt. Schätzungsweise 14 Millionen Menschen wurden 2020 aufgrund extremer Wetterereignisse vertrieben, so das Internal Displacement Monitoring Center (IDMC).
Laut IDMC belegt Indien weltweit den dritten Platz bei den internen Vertreibungen durch Katastrophen, hinter China und den Philippinen. Prognosen deuten darauf hin, dass bis 2050 bis zu 45 Millionen Menschen von klimabedingter Migration betroffen sein könnten.
Trotz der Dringlichkeit der Situation fehlt es Indien derzeit an einem umfassenden politischen Rahmen zur Bewältigung der Klimamigration. Mathew A Varghese von der Mahatma Gandhi Universität betonte, dass viele Bewegungen von Menschen mit dem Klimawandel verbunden sind, aber nicht als solche anerkannt werden.
Der National Action Plan on Climate Change (NAPCC) Indiens, der 2008 ins Leben gerufen wurde, bietet eine allgemeine Strategie für Klimaschutzmaßnahmen, behandelt jedoch nicht spezifisch das Management von Vertreibungen. Saransh Bajpai vom World Resources Institute wies auf das Fehlen finanzieller Mechanismen hin, um die Herausforderungen der Klimamigration zu bewältigen.
Im Jahr 2022 wurde ein privates Mitgliedsgesetz zur Schutz von Klimamigranten im Parlament von dem Kongressabgeordneten Pradyut Bordoloi eingebracht. Das Gesetz zielte darauf ab, einen politischen Rahmen für die Rehabilitation von intern vertriebenen Klimamigranten zu schaffen und einen Klimamigrationsfonds einzurichten, wurde jedoch nicht verabschiedet.
Bordoloi hob die Notwendigkeit einer föderalen Behörde hervor, die das Wohlergehen der Klimamigranten überwacht, und plädierte für eine gezielte staatliche Finanzierung. Obwohl Indien Unterzeichner internationaler Rahmenbedingungen ist, die die Katastrophenvertreibung anerkennen, bleibt die interne Klimamigration in Indien unbehandelt.
Beim bevorstehenden COP29-Klimagipfel in Baku will Indien für bessere Klimafinanzierungsmöglichkeiten für Entwicklungsländer eintreten. Experten schlagen vor, dass Indien philanthropische Finanzierungen nutzen sollte, um innovative Lösungen für die Klimamigration zu schaffen.