WARSCHAU, 22. Okt. - Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat betont, dass Polen Reformen durchführen muss, um seinen wirtschaftlichen Wachstumskurs aufrechtzuerhalten. IWF-Vertreter hoben die beeindruckende wirtschaftliche Transformation Polens in den letzten drei Jahrzehnten hervor, warnten jedoch vor potenziellen Gegenwind.
Geoff Gottlieb, regionaler Seniorvertreter des IWF für Zentral-, Ost- und Südosteuropa, stellte fest, dass Polen eine starke fiskalische Glaubwürdigkeit gezeigt hat, unterstützt durch eine niedrige öffentliche Verschuldung und ein Engagement für die fiskalische Konsolidierung. Die polnische Regierung plant, ihr Haushaltsdefizit bis 2028 unter die Grenze der Europäischen Union zu senken und das Verhältnis von Schulden zu BIP bis 2030 zu verringern.
Der IWF prognostiziert für Polen im kommenden Jahr ein Wachstum von 3,5 %, mit Erwartungen von 3,9 % Wachstum im Jahr 2025. Gottlieb schlug jedoch vor, dass die Regierung in Zeiten starken Wachstums fiskalische Anpassungen vorziehen sollte, um die Glaubwürdigkeit zu erhöhen.
IWF-Vertreter wiesen auf mehrere Herausforderungen hin, die das mittelfristige Wachstum Polens beeinträchtigen könnten, darunter eine alternde Bevölkerung, steigende Militärausgaben und notwendige Investitionen in den Klimaschutz. Sie empfahlen gezielte Reformen der Sozialleistungen und Anpassungen der Steuerstrukturen, um sich an andere EU-Länder anzupassen.