Studie zeigt, dass tropische Stürme 300-mal mehr Todesfälle verursachen als offizielle Berichte

Eine aktuelle Studie legt nahe, dass die langfristige Todesrate durch tropische Stürme fast 300-mal höher sein könnte als die offiziellen Zahlen. Der tropische Sturm Helen, der letzte Woche den Südosten der USA traf, hat mindestens 155 Menschenleben gefordert, während der Sturm John in Mexiko 16 Todesopfer forderte. In Taiwan hat der Sturm Krathon bisher zwei Menschenleben gefordert.

Forscher weisen darauf hin, dass die sofort erfassten Todesfälle während dieser Stürme nur einen Bruchteil ihrer wahren Auswirkungen darstellen. Die Studie, die in der Zeitschrift Nature veröffentlicht wurde, zeigt, dass die Auswirkungen von Stürmen über Jahre hinweg anhalten können und das Leben nach dem Sturm erheblich beeinflussen.

Amerikanische Forscher analysierten 501 tropische Stürme, die zwischen 1930 und 2015 die kontinentalen USA beeinflussten, und schätzten, dass die indirekten Todesfälle in den Jahren nach einem Sturm zwischen 7.000 und 11.000 pro Sturm liegen könnten, was die offiziellen Aufzeichnungen bei weitem übersteigt. Dies deutet darauf hin, dass 3 % bis 5 % der Gesamtsterbefälle in betroffenen Gebieten über 85 Jahre hinweg mit tropischen Stürmen in Verbindung stehen könnten, was potenziell zu 5 Millionen Todesfällen führen könnte.

Die Hauptautorin Rachel Young äußerte sich überrascht über die langanhaltenden zerstörerischen Auswirkungen, die diese Stürme auf Gemeinschaften haben. Die Forschung zieht Parallelen zu den überzähligen Todesfällen, die während der COVID-19-Pandemie beobachtet wurden, und deutet darauf hin, dass wirtschaftliche Krisen, Infrastruktur Schäden, Umweltverschmutzung und Stress zu den höheren Sterberaten nach Stürmen beitragen.

Darüber hinaus hebt die Studie hervor, dass Kinder, die in von Stürmen betroffenen Gebieten geboren werden, ein signifikant höheres Risiko für frühe Todesfälle haben. Die Sterberaten variieren je nach Bundesstaat, wobei Florida, North Carolina, South Carolina und Louisiana erhebliche Prozentsätze an sturmbezogenen Todesfällen aufweisen.

Experten warnen, dass die Zahl der Todesfälle erheblich steigen könnte, wenn der Klimawandel Stürme in neue Gebiete treibt. Die Methodik der Studie wurde von unabhängigen Forschern validiert, was die Notwendigkeit unterstreicht, die langfristigen Auswirkungen tropischer Stürme auf die öffentliche Gesundheit zu verstehen.

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