Deutschland beginnt mit massiven Abschiebungen türkischer Staatsbürger im Kontext eines umstrittenen Abkommens mit der Türkei

Deutschland hat mit der Abschiebung türkischer Staatsbürger begonnen, wobei die ersten 200 letzte Woche abgeschoben wurden, und erwartet weitere Abschiebungen. Die deutsche Regierung hat erklärt, dass sie in "ständigem Kontakt" mit Ankara bezüglich dieser "Rückführungsoperationen" steht. Dies geschieht vor dem Hintergrund widersprüchlicher Berichte über ein angebliches Abkommen zwischen Berlin und Ankara zur Abschiebung türkischer Staatsbürger ohne Aufenthaltsrecht in Deutschland.

In einer Erklärung wies die türkische Präsidentschaft jegliche Vereinbarung zur wöchentlichen Abschiebung von 500 türkischen Staatsbürgern zurück und widersprach damit den Aussagen deutscher Beamter. Vertreter des türkischen Außenministeriums präzisierte, dass Abschiebungen bei einem kürzlichen Treffen zwischen Bundeskanzler Olaf Scholz und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan bei der UN-Generalversammlung in New York nicht besprochen wurden.

Die deutsche Innenministerin Nancy Faeser bestätigte, dass Deutschland intensive Verhandlungen mit allen Ländern führt, die an Abschiebungen beteiligt sind, einschließlich der Türkei. Sie betonte, dass Abschiebungen in die Türkei nun schneller durchgeführt werden können und sagte: "Wir haben jetzt einen Zustand erreicht, in dem Abschiebungen in die Türkei einfacher und schneller durchgeführt werden können."

Die Zahl der Asylbewerber aus der Türkei ist in den letzten Jahren drastisch gestiegen, insbesondere unter Kurden, die unterdrückt werden. Die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl kritisierte die Abschiebungen und nannte sie "verantwortungslos". Mitte des Jahres warteten etwa 14.500 türkische Staatsbürger in Deutschland auf ihre Abschiebung.

In den deutschen Medien wird spekuliert, dass Deutschland der Türkei im Austausch für die Abschiebungen Zugeständnisse machen könnte, einschließlich der Lockerung der Visabestimmungen für türkische Staatsbürger, die in die EU reisen. Berlin ist jedoch vorsichtig bei der Ankündigung neuer Abschiebungen, angesichts des sensiblen politischen Klimas in Ankara. Die türkische Regierung soll offenbar zögerlich sein, den Eindruck zu erwecken, dass sie den deutschen Forderungen ohne Gegenleistungen nachgibt.

Die Situation wird durch die Verschlechterung der Stimmung in der Türkei gegenüber syrischen Flüchtlingen weiter kompliziert, da einige türkische Medien und Politiker behaupten, dass Deutschland beabsichtigt, Personen aller Nationalitäten abzuschieben, denen der Asylantrag abgelehnt wurde, und nicht nur türkische Staatsbürger.

Diese laufende Situation verdeutlicht die Komplexität internationaler Migrationspolitiken und das empfindliche Gleichgewicht zwischen nationalen Interessen und humanitären Überlegungen.

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