Deutschland genehmigt große Waffenexporte an die Türkei nach Jahren der Einschränkungen

Die Bundesregierung Deutschlands hat bedeutende Waffenexporte in die Türkei genehmigt, die insgesamt etwa 336 Millionen Euro betragen, was einen bemerkenswerten Politikwechsel nach Jahren der Einschränkungen darstellt. Diese Entscheidung wurde während einer kürzlichen Sitzung des Bundes sicherheitsrates getroffen, die der Öffentlichkeit nicht zugänglich ist, berichtet das deutsche Nachrichtenportal Spiegel.

Zu den genehmigten Exporten gehören 100 Luftabwehrraketen im Wert von etwa 100 Millionen Euro sowie Torpedos für die türkische Marine und umfangreiche Materialpakete zur Modernisierung türkischer U-Boote und Fregatten. Darüber hinaus sollen 28 SeaHake-Torpedos im Wert von 156 Millionen Euro an Ankara geliefert werden.

Diese politische Wende deutet auf einen radikalen Kurswechsel der Koalitionsregierung hin, die von der Sozialdemokratischen Partei (SPD), den Grünen und der Freien Demokratischen Partei (FDP) gebildet wird und seit 2021 im Amt ist. Zuvor hatte Deutschland die Waffenexporte an die Türkei aufgrund von Bedenken hinsichtlich der Handlungen der Türkei unter Präsident Recep Tayyip Erdoğan, insbesondere im Hinblick auf den Umgang mit der kurdischen Bevölkerung, erheblich eingeschränkt.

Im Jahr 2023 hatte Deutschland nur 17 Anträge auf Waffenexporte an die Türkei genehmigt, die lediglich 1,22 Millionen Euro wert waren. Berichten zufolge setzte sich dieser Trend der eingeschränkten Exporte zu Beginn des Jahres 2024 fort, mit nur 23 Millionen Euro genehmigten Waffenexporten im ersten Quartal. Die deutsche Regierung hatte betont, dass Waffenexporte nur für gemeinsame Projekte mit EU- oder NATO-Partnern genehmigt werden.

Diese jüngste Genehmigung könnte wichtige Auswirkungen auf die NATO-Beziehungen und die regionale Sicherheitsdynamik haben, da sie ein potenzielles Stärkung der militärischen Bindungen zwischen Deutschland und der Türkei inmitten anhaltender geopolitischer Spannungen signalisiert.

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