Internet Archive nimmt nach Cyberangriff eingeschränkten Dienst wieder auf

Das Internet Archive, das massive Online-Archiv, ist nach zweiwöchiger Ausfallzeit aufgrund eines Cyberangriffs am 8. Oktober wieder online. Dieser Vorfall hat sensible Daten von Millionen von Nutzern offengelegt, was dazu führte, dass das Archiv im Modus 'Nur-Lesen' betrieben wird. Funktionen wie Medien-Uploads, Buchausleihen und Fernleihe sind derzeit nicht verfügbar.

Chris Freeland, Direktor der Bibliotheksdienste des Internet Archive, betonte das Engagement der Organisation für die Datensicherheit und erklärte: 'Unsere Priorität bleibt die Sicherheit und Integrität der Daten und Nutzer des Internet Archive.' Die Organisation analysiert aktiv die Sicherheitsverletzung und hat den Vorfall eingedämmt. Ihre Bemühungen konzentrieren sich auf die Stärkung der Firewall-Systeme und den Schutz der Daten.

Das Internet Archive, eine gemeinnützige Organisation mit Sitz in San Francisco, bietet eine einzigartige Plattform für nutzergenerierte Inhalte, darunter PDFs, Videos und Musik sowie ein umfangreiches historisches Archiv. Der jüngste Hackerangriff hat jedoch E-Mail-Adressen, Benutzernamen, Zeitstempel für Passwortänderungen und gehashte Passwörter kompromittiert, was etwa 31 Millionen Personen betrifft. Die Angreifer, die sich als pro-palästinensische Hacktivistengruppe namens SN_BLACKMETA ausgaben, beanspruchten die Verantwortung und behaupteten, das Archiv habe Verbindungen zur US-Regierung.

Trotzdem operiert das Internet Archive als private gemeinnützige Organisation, die unabhängig von staatlicher Kontrolle ist. Die Website nahm am 13. Oktober den Zugang zu ihrer Wayback Machine und am 17. Oktober zu Archive-It wieder auf. Die Wayback Machine ist ein wichtiges Werkzeug für Internetforschung und bewahrt Millionen von Webseiten, von denen einige über zwei Jahrzehnte alt sind. Nach der Schließung des Cache-Dienstes von Google Anfang dieses Jahres hat Google eine Partnerschaft mit dem Internet Archive geschlossen, um Links zur Wayback Machine bereitzustellen, was ihren Wert für Nutzer, die historische Webinhalte suchen, erhöht.

Das Internet Archive hat seinen Nutzern für ihre Unterstützung und Geduld während des Wiederherstellungsprozesses gedankt und sie ermutigt, über den offiziellen Blog und soziale Medien wie X/Twitter, Bluesky und Mastodon auf dem Laufenden zu bleiben. Sie verwiesen auch auf kürzliche Cyberangriffe auf Bibliotheken, darunter die Seattle Public Library, die in diesem Jahr bereits Störungen erlitten hat.

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