Roberto Matta-Retrospektive in Venedig eröffnet, zeigt 70 Jahre künstlerische Innovation

Edited by: Irena I

Die lang erwartete Retrospektive des renommierten chilenischen Künstlers Roberto Matta mit dem Titel 'Roberto Matta. 1911-2002' hat im Ca' Pesaro in Venedig eröffnet und markiert die erste große Ausstellung seines Werks seit 1985. Diese umfassende Schau präsentiert eine reiche Auswahl an Zeichnungen, Skulpturen, Designobjekten und Gemälden und bietet einen panoramatischen Blick auf Mattas umfangreiche Karriere, die sich über sieben Jahrzehnte erstreckt.

Venedig dient als perfekte Kulisse für diese Ausstellung, da die Stadt Matta seit seiner Ankunft in Italien zur Biennale 1948 willkommen geheißen hat. Nach seinem Austritt aus der Surrealistischen Gruppe knüpfte Matta eine bedeutende Verbindung zu Peggy Guggenheim, die ihn in ihre venezianische Residenz einlud. Die Ausstellung umfasst Schlüsselwerke wie 'Alba sulla terra' (1952), das von der Stadt Venedig für Ca' Pesaro erworben wurde, und hebt die Bedeutung des Künstlers auf der internationalen Kunstszene hervor.

Der Ausstellungsaufbau beginnt mit 'Coïgitum' (1972), einem zehn Meter breiten Wandgemälde, das die Besucher in eine nicht-perspektivische räumliche Erfahrung mit organischen Maschinen einlädt. Diese Erkundung spiegelt Mattas einzigartige Herangehensweise an die Beziehung zwischen Innen- und Außenräumen wider, die an die flüssigen Atmosphären in Tintorettos Werken erinnert.

Mattas Engagement für soziale Themen ist ebenfalls ein Schwerpunkt, insbesondere seine anti-koloniale Haltung während seiner Zeit in Frankreich, die mit dem Algerischen Krieg zusammenfiel. Werke wie 'La Question' (1958) und 'Les Juges partent en guerre' (1967) dienen als eindringliche Kritiken an Gewalt und Repression und illustrieren Mattas Engagement für zeitgenössische gesellschaftspolitische Themen.

Die Ausstellung hebt auch Mattas Beiträge zum Design hervor und präsentiert Projekte, die von seiner frühen Zusammenarbeit mit Le Corbusier und seinem innovativen Materialeinsatz beeinflusst sind. Bemerkenswerte Stücke sind 'Margarita' (1969), das seine frühe Umweltbewusstheit widerspiegelt.

Durch diese Retrospektive wird Mattas Weitblick in zeitgenössische Themen wie ökologische Verantwortung und dystopische Erzählungen betont, wobei seine literarischen Einflüsse und visionäre Erzählweise hervorgehoben werden. Die Ausstellung endet mit Werken aus den 1990er Jahren, die Mattas Fähigkeit zeigen, sich weiterzuentwickeln und gleichzeitig seinen künstlerischen Wurzeln treu zu bleiben.

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