Jede menschliche Zelle enthält zwei Meter DNA, die durch komplizierte dreidimensionale Anordnungen organisiert ist. Verpackungsunregelmäßigkeiten sind mit Krankheiten wie Leukämie, Gliom, Autismus und Krebs verbunden. Wissenschaftler von Skoltech, dem Institut für Genbiologie der Russischen Akademie der Wissenschaften und anderen Institutionen untersuchten die Chromatinorganisation in *Dictyostelium*, einer sozialen Amöbe. Dieser Organismus geht unter ungünstigen Bedingungen von einzelnen Zellen zu vielzelligen Aggregaten über.
Professor Mikhail Gelfand bemerkte den Übergang von Einzelligkeit zu Vielzelligkeit in *Dictyostelium*, wo Zellen eine Struktur bilden, die einem Miniaturpilz ähnelt; einige werden zu Sporen, während andere sterben. Experimentelle Daten zeigten, dass *Dictyostelium*-Chromosomen an einem zentralen Punkt im Zellkern befestigt sind, was sich von Menschen unterscheidet, bei denen jedes Chromosom einen bestimmten Bereich einnimmt.
Dr. Ekaterina Khrameeva erklärte, dass *Dictyostelium* keine topologisch assoziierten Domänen besitzt, die in menschlichen Zellen vorkommen, aber Chromatin-Schleifen besitzt, die sich während des Übergangs von einzelligen zu vielzelligen Zellen verändern. Gene, die diese Schleifen bilden, sind zueinander ausgerichtet, wobei die RNA-Polymerase wahrscheinlich am Mechanismus der Schleifenbildung beteiligt ist. Dieser Prozess ähnelt der Knotenbildung beim Entwirren eines Fadens von beiden Enden.
DNA-Verpackung in sozialer Amöbe gibt Einblicke in den Übergang zur Vielzelligkeit
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