Wissenschaftler haben die Größe der Hercules-Corona Borealis Great Wall, einer massiven Struktur aus Galaxiengruppen und -haufen, neu bewertet. Die aktualisierten Messungen deuten darauf hin, dass sie sich über etwa 10 Milliarden Lichtjahre erstreckt, was möglicherweise die aktuellen kosmologischen Modelle in Frage stellt.
Ein Forschungsteam unter der Leitung von István Horváth verwendete Gammablitze (GRBs), um die Struktur zu kartieren. GRBs, die extrem helle Explosionen sind, dienen als Marker, um die Verteilung der Materie im Universum zu verfolgen. Ihre Analyse deutet darauf hin, dass sich die Great Wall von der Rotverschiebung z = 0,33 bis z = 2,43 erstreckt.
Benannt nach den Sternbildern Hercules und Corona Borealis, wo sie sich befindet, stellt die immense Größe der Great Wall das kosmologische Prinzip in Frage. Dieses Prinzip geht davon aus, dass das Universum auf großer Skala weitgehend gleichförmig ist, mit einer theoretischen Größenbeschränkung von 1,2 Milliarden Lichtjahren für große Strukturen. Die gewaltige Ausdehnung der Great Wall könnte eine Neubewertung unseres Verständnisses der Entwicklung des Universums und der zu seiner Beschreibung verwendeten Modelle erforderlich machen.