James-Webb-Messungen intensivieren Hubble-Spannungsdebatte

Bearbeitet von: Vera Mo

Neueste Messungen des James-Webb-Weltraumteleskops (JWST) haben die Diskussionen über die Hubble-Konstante, einen Schlüsselwert zum Verständnis der beschleunigten Expansion des Universums, neu entfacht.

Bei der Berechnung dieser Expansionsrate ergeben sich zwei Hauptmethoden mit signifikant unterschiedlichen Ergebnissen. Die erste Methode weist eine Rate von 67,4 Kilometern pro Sekunde pro Megaparsec auf, während die zweite 72,8 Kilometer pro Sekunde pro Megaparsec angibt. Diese Diskrepanz hat zu dem geführt, was als Hubble-Spannung bekannt ist und bestehende kosmologische Modelle in Frage stellt.

Adam Riess, ein Nobelpreisträger, leitete ein Team, das JWST-Daten verwendete, um die Schätzungen der Hubble-Konstante zu verfeinern. Ihre Ergebnisse zeigten eine Rate von 72,6 Kilometern pro Sekunde pro Megaparsec, die eng mit den zuvor berichteten 72,8 km/s übereinstimmt. Diese Konsistenz verstärkt die Spannung, da sie darauf hindeutet, dass die Diskrepanz nicht auf Messfehler des Hubble-Weltraumteleskops zurückzuführen ist.

Eine weitere Studie von Wendy Freedmans Team von der Universität Chicago verwendete ebenfalls JWST-Daten und lieferte Ergebnisse, die zwischen den Hubble-Messungen und den Daten der kosmischen Mikrowellenhintergrundstrahlung lagen. Dieses Ergebnis hat Spekulationen ausgelöst, dass die Wahrheit möglicherweise im Mittelfeld der beiden Extreme liegt.

Riess verglich die Situation mit der Messung von Verkehrsgeschwindigkeiten mit verschiedenen Radargeräten. Wenn dieselben Fahrzeuge gemessen werden, sollten die Ergebnisse übereinstimmen; Unterschiede treten auf, wenn unterschiedliche Proben verwendet werden. Er betonte die Notwendigkeit größerer Proben entfernter Galaxien, um diese Ergebnisse zu validieren.

Trotz der Unsicherheiten in den JWST-Daten unterstreicht die Übereinstimmung mit den Ergebnissen von Hubble die Bedeutung dieses Themas. Es besteht die Möglichkeit, dass aktuelle kosmologische Theorien aufgrund dieser Beobachtungen überarbeitet werden müssen.

Riess schloss, dass die Diskrepanz zwischen der beobachteten Expansionsrate des Universums und den Vorhersagen des Standardmodells auf eine mögliche Lücke in unserem Verständnis des Kosmos hinweist. Die Bestätigung zwischen den beiden großen Teleskopen der NASA stellt sowohl eine Herausforderung als auch eine Gelegenheit für tiefere Einblicke in das Universum dar.

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