Am 10. Januar 2025 gab die Europäische Weltraumorganisation (ESA) ihre ehrgeizige Proba-3-Mission bekannt, die darauf abzielt, künstliche Sonnenfinsternisse von bis zu sechs Stunden Dauer zu erzeugen. Dieser innovative Ansatz soll das Studium der äußeren Atmosphäre der Sonne, bekannt als Korona, verbessern.
Die Proba-3-Mission wird zwei Satelliten, Occulter und Coronagraph, nutzen, die in präziser Formation in etwa 150 Metern Abstand zueinander operieren. Diese Konfiguration ermöglicht es dem Occulter, das Sonnenlicht zu blockieren und einen Schatten für den Coronagraph zu erzeugen, um die Korona zu beobachten.
Das Hauptziel besteht darin, Erkenntnisse über die Korona zu gewinnen, die die Quelle des Sonnenwinds und der Weltraumwetterphänomene ist. Das Verständnis dieser Region ist entscheidend, da sie die Satellitenoperationen und die Erdatmosphäre durch Ereignisse wie koronale Massenauswürfe beeinflussen kann.
Bemerkenswert ist, dass die Korona Temperaturen von über einer Million Grad Celsius erreicht, was deutlich heißer ist als die Oberflächentemperatur der Sonne von etwa 5.500 Grad Celsius. Dieser kontraintuitive Temperaturgradient wirft wichtige Fragen zur Sonnenphysik auf.
Proba-3 zielt darauf ab, in den nächsten zwei Jahren zwei künstliche Sonnenfinsternisse pro Woche zu produzieren, was den Forschern ohne Präzedenzfall ermöglicht, die Korona im Detail zu studieren. Der leitende Forscher Andrei Zhukov betonte das transformative Potenzial der Mission und sagte: 'Das verändert wirklich das Spiel.'
Die Mission nutzt fortschrittliche Technologien, darunter GPS, Sternenverfolger, Laser und Funkverbindungen, um die erforderliche präzise Positionierung für erfolgreiche Beobachtungen aufrechtzuerhalten. Dieses Maß an Genauigkeit, das von der ESA als 'die Dicke eines Fingernagels' beschrieben wird, stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Weltraumforschung dar.