Starlab errichtet Raumforschungszentrum in Dübendorf

Bearbeitet von: Vera Mo

Ein neuer Name ist auf der globalen Karte der bedeutenden Raumforschungszentren aufgetaucht: Dübendorf, Schweiz. Am 10. Dezember 2024 gab Starlab bekannt, dass es eine Einrichtung im Innovationspark auf dem Gelände eines Militärflugplatzes errichten wird.

Starlab, ein gemeinsames Projekt von Airbus, Mitsubishi, Northrop Grumman und Lufthansa, entwickelt neue Satellitenmodule, die in etwa 400 Kilometern Höhe über der Erde operieren sollen. Diese Satelliten ermöglichen es Astronauten, wissenschaftliche Experimente durchzuführen und neuartige chemische Substanzen in der Schwerelosigkeit zu synthetisieren.

Die Einführung von Starlab wird als transformierender Moment für die Forschungslandschaft Zürich angesehen. Carmen Walker Späh, die Direktorin für Wirtschaft, betonte, dass die Anwerbung solcher „Leuchtturmunternehmen“ ein langfristiges Ziel war. Die Einzelheiten zu den Investitionen bleiben ungenannt, aber die Bedingungen für Starlab sind Berichten zufolge günstig.

Mit der Gründung von Starlab, zusammen mit dem Space Hub der Universität Zürich und dem Schwerpunktbereich Raumfahrt der ETH Zürich, positioniert sich Zürich als führendes Zentrum für Raumforschung. Oliver Ullrich, Direktor des Space Hub, unterstrich die aufstrebende Rolle der Stadt im neuen Wettlauf ins All.

Starlab zielt darauf ab, Forschungsprojekte zu ermöglichen, die die Auswirkungen der Schwerelosigkeit auf lebende Zellen untersuchen, unter anderem, und macht raumgestützte Experimente effizienter und kostengünstiger. Die potenziellen Anwendungen reichen von Biotechnologie über Pharmazie bis hin zur Medizintechnik, wo einzigartige Möglichkeiten durch Experimente im All entstehen.

Finanziell wird die Erkundung des Weltraums zunehmend vielversprechend. Ullrich bemerkte, dass die Kosten für den Versand eines Kilogramms Fracht zu einem Satelliten bald auf etwa 100 Dollar sinken könnten, dank wiederverwendbarer Raketen. Die Satelliten von Starlab sollen in Serienproduktion gehen, was die Kosten weiter senken und Experimente im erdnahen Weltraum zugänglicher machen wird.

Das Weltwirtschaftsforum schätzt, dass die Raumfahrtwirtschaft bis 2035 ein jährliches wirtschaftliches Potenzial von etwa 1,8 Billionen Dollar erreichen könnte. Wenn Starlab erfolgreich ist, könnte der Kanton Zürich von diesem wirtschaftlichen Wachstum erheblich profitieren.

Die Internationale Raumstation (ISS), die seit 2000 in Betrieb ist, nähert sich dem Ende ihrer Lebensdauer und soll 2030 außer Betrieb genommen werden. Die NASA hat ihren Fokus auf private Lösungen für die Zeit nach der ISS verlagert, wobei Starlab neben anderen privaten Initiativen konkurriert.

Manfred Jaumann, verantwortlich für die Entwicklung der neuen Station bei Airbus, glaubt, dass Starlab einen Wettbewerbsvorteil aufgrund seines innovativen Designs hat. Die Satelliten werden aus Edelstahl anstelle von teurem Aluminium oder Titan gefertigt, was die Haltbarkeit gegenüber den rauen Bedingungen im Weltraum erhöht. Zudem ermöglichen neue Trägersysteme den Transport ganzer Satelliten, wodurch die Startkosten um 80 % gesenkt werden.

Obwohl die Einrichtung von Starlab in Dübendorf hauptsächlich als Bodenstation für zukünftige Missionen dienen wird, ist der Entwicklungszeitplan eng, mit einem ersten Satellitenstart, der für 2029 geplant ist. Etwaige Verzögerungen könnten den nächsten Versuch auf 2030 verschieben, was die Dringlichkeit des Projekts unterstreicht.

Haben Sie einen Fehler oder eine Ungenauigkeit festgestellt?

Wir werden Ihre Kommentare so schnell wie möglich berücksichtigen.

Starlab errichtet Raumforschungszentrum in... | Gaya One