Am 5. November 2024 haben Wissenschaftler erfolgreich den ersten Holzsatelliten der Welt, Lignosat, aus den USA zur Internationalen Raumstation gestartet. Entwickelt von der Universität Kyoto und Sumitomo Forestry, soll Lignosat die Machbarkeit des Baus von Lebensräumen auf dem Mond und dem Mars mit Holz untersuchen.
Der Satellit, der nur wenige Zentimeter groß ist, wird sechs Monate lang in einer Höhe von 400 Kilometern um die Erde kreisen. Er ist darauf ausgelegt, Daten über das Verhalten von Holzmaterialien unter den extremen Bedingungen des Weltraums zu sammeln, insbesondere in Bezug auf die Auswirkungen von Strahlung auf Halbleiterkomponenten.
Das Hauptziel von Lignosat ist die Bewertung der Eignung von Holz für zukünftige Raumfahrtmissionen, wobei ein Ziel von 50 Jahren festgelegt ist. Auch die NASA hat Interesse an der Standardisierung von Holzsatellitentechnologien bekundet. Der Satellit wurde aus Magnolia honoki, einer in Japan vorkommenden Holzart, gebaut.
Während seiner Mission wird Lignosat Informationen darüber übermitteln, wie elektronische Geräte in der Weltraumumgebung funktionieren, insbesondere bei extremen Temperaturschwankungen von minus 100 bis 100 Grad Celsius. Die Ergebnisse dieser Mission könnten entscheidend sein, um das Potenzial der Verwendung von Holz in Raumfahrthabitaten zu bestimmen.
Die Nutzung von Holzsatelliten bietet Umweltvorteile, da sie beim Wiedereintritt vollständig verbrennen und keinen Abfall hinterlassen. Sollte Lignosat erfolgreich sein, könnte dies zur Entwicklung von Holz-Datenzentren im Weltraum führen und die Raumfahrt revolutionieren. Laut Kenji Kariya von Sumitomo Forestry könnten Fortschritte in der Holzindustrie erheblich von diesem innovativen Ansatz profitieren.