NASA, NOAA und das Internationale Solarzyklus-Vorhersagepanel haben bestätigt, dass die Sonne das solare Maximum ihres aktuellen 11-Jahres-Zyklus erreicht hat, ein Phänomen, das voraussichtlich bis 2025 andauern wird.
Das solare Maximum ist gekennzeichnet durch einen Anstieg der Sonnenfleckenaktivität, die Wissenschaftler überwachen, um die solaren Bedingungen zu bewerten. Sonnenflecken, kühlere Regionen auf der Oberfläche der Sonne, die durch Konzentrationen von Magnetfeldern verursacht werden, dienen als Indikatoren für die Sonnenaktivität. Jamie Favors, Direktor des Raumwetterprogramms der NASA, bemerkte: "Dieser Anstieg der Sonnenaktivität bietet eine hervorragende Gelegenheit, mehr über unseren nächsten Stern zu lernen, hat aber auch greifbare Auswirkungen auf die Erde und in unserem gesamten Sonnensystem."
Die Sonnenaktivität beeinflusst das Weltraumwetter, einschließlich koronaler Massenauswürfe (CMEs), die geladene Teilchen freisetzen. Während diese nicht direkt das Leben auf der Erde beeinflussen, können sie mit dem Erdmagnetfeld interagieren, Auroren erzeugen und potenziell Satelliten, Kommunikation und Stromnetze stören.
Der stärkste jemals aufgezeichnete Sonnensturm, das Carrington-Ereignis von 1859, verursachte erhebliche Störungen im Telegraphennetz. Obwohl das solare Maximum erreicht wurde, könnte der Höhepunkt der Sonnenaktivität noch Monate oder Jahre entfernt sein, so Elsayed Talaat, Direktor der Raumwetteroperationen bei NOAA.
Wissenschaftler haben in den letzten zwei Jahren eine konstant hohe Anzahl von Sonnenflecken beobachtet, was darauf hinweist, dass das solare Maximum voraussichtlich noch ein weiteres Jahr andauern wird, bevor es in eine abnehmende Phase übergeht. Der aktuelle Zyklus, Zyklus 25, hat unerwartete Aktivität gezeigt, entgegen den Vorhersagen einer ruhigeren Periode.
Der bisher intensivste Ausbruch in diesem Zyklus ereignete sich am 3. Oktober und wurde als X9.0-Ereignis klassifiziert. NOAA rechnet mit weiteren Sonnen- und geomagnetischen Stürmen, die Gelegenheiten zur Beobachtung von Auroren und potenziellen technologischen Auswirkungen bieten.
Um die Vorhersagen für das Weltraumwetter zu verbessern, untersuchen Missionen wie die Parker Solar Probe der NASA und der Solar Orbiter der Europäischen Weltraumorganisation die Sonne näher. Experten betonen die Bedeutung von Vorbereitung statt Angst und erklären, dass das Verständnis solarer Phänomene schädliche Auswirkungen mildern kann. Javier Rodríguez-Pacheco, Experte für Solar-Astrophysik, bestätigte, dass geeignete Maßnahmen die Auswirkungen der Sonnenaktivität auf Technologie und Infrastruktur verringern können.