Afrikanische Figuren, entdeckt in israelischer Grabstätte aus byzantinischer Zeit, enthüllen kulturelle Vielfalt

Bearbeitet von: Tasha S Samsonova

Archäologen haben an einer Grabstätte aus byzantinischer Zeit in der Negev-Wüste fünf seltene Figuren entdeckt, darunter afrikanische Figuren aus schwarzem Holz. Der Fund, der 1.500 Jahre zurückliegt, stellt bisherige Erkenntnisse über die kulturelle Vielfalt im alten Israel in Frage. Die Artefakte wurden in den Gräbern von Frauen und Kindern in Tel Malḥata [tel ma-la-ta] im Arad-Tal gefunden. Die Figuren, die aus Knochen und Ebenholz aus Südindien und Sri Lanka gefertigt wurden, zeigen Männer und Frauen mit afrikanischen Gesichtszügen. Forscher glauben, dass die Figuren als Anhänger getragen wurden und eine Bedeutung im Zusammenhang mit Identität, Tradition und Ahnenforschung hatten. Die Forschung wurde von Dr. Noé D. Michael von der Israelischen Altertumsbehörde und der Universität zu Köln in Deutschland zusammen mit seinen Kollegen Svetlana Tallis, Dr. Yossi Nagar und Emil Aladjem von der Israelischen Altertumsbehörde durchgeführt und in der Zeitschrift ʼAtiqot veröffentlicht. Der Fundort Tel Malḥata war in römisch-byzantinischer Zeit ein wichtiger Knotenpunkt für Handelsrouten. Die Figuren wurden zusammen mit Keramikschalen in christlichen Gräbern aus dem 6. bis 7. Jahrhundert n. Chr. gefunden. Die Forscher vermuten, dass die Figuren Vorfahren darstellen könnten, die Traditionen widerspiegeln, die nach der Annahme des Christentums über Generationen weitergegeben wurden. Eli Escusido, Direktor der Israelischen Altertumsbehörde, hebt den menschlichen Aspekt der Entdeckung hervor. Er merkt an, dass das Land Israel schon immer ein Scheideweg der Kulturen war, wobei sich Einzelpersonen in die lokale Bevölkerung integrierten und gleichzeitig Traditionen aus fernen Ländern beibehielten. Eine Isotopenanalyse könnte helfen festzustellen, ob die mit den Figuren begrabenen Personen Migranten aus Afrika oder Nachkommen afrikanischer Siedler waren.

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