Jüngste archäologische Entdeckungen in Al-Bahansa, Ägypten, haben mehr als ein Dutzend mumifizierte Überreste mit vergoldeten Zungen ans Licht gebracht und bieten neue Einblicke in die Bestattungsriten und religiösen Überzeugungen der alten Ägypter.
Die Praxis, vergoldete Zungen in den Mündern der Verstorbenen zu platzieren, sollte es ihnen ermöglichen, im Jenseits zu sprechen, insbesondere während des Urteils durch Osiris, den Gott des Jenseits. Dieser Brauch spiegelt das Verständnis der Ägypter über das Leben nach dem Tod und ihre spirituellen Überzeugungen wider.
Zusätzlich zu den goldenen Zungen wurden eine Mumie mit goldenen Nägeln, Herzamuletten, Bestattungsurnen und Kanopengefäßen entdeckt, was die erste Auffindung solcher Artefakte in dieser Region darstellt. Diese Arbeiten wurden von einem Team der Universität Barcelona und des Instituts für das Alte Morgenland in Deutschland durchgeführt.
Goldene Nägel waren typischerweise mit hochgestellten Personen verbunden und sollten den Verstorbenen während der Mumifizierung und gegen spirituelle Bedrohungen schützen. Die Entdeckung umfasste auch vier intakte Sarkophage aus Kalkstein, von denen einer die mumifizierten Überreste eines Mannes, eine goldene Zunge und einen Herzskarabäus enthielt, der helfen sollte, den Verstorbenen auf seiner Reise ins Jenseits zu unterstützen.
Diese Funde beleuchten die religiösen Praktiken und Bestattungstraditionen in der ptolemäischen Zeit und betonen die Bedeutung, die die Ägypter dem Jenseits und den notwendigen Gegenständen für einen erfolgreichen Übergang beimaßen. Darstellungen von Göttern wie Osiris, Horus und Anubis veranschaulichen diese Überzeugungen.
Diese bedeutende Entdeckung in Al-Bahansa unterstreicht den Wert archäologischer Forschung für das Verständnis der reichen Geschichte und kulturellen Erbes des alten Ägypten.