Aktuelle Studien zeigen einen besorgniserregenden Trend bei Süßwasserarten, darunter Fische und Wirbellose, von denen fast 25 % weltweit einem hohen Extinktionsrisiko ausgesetzt sind.
Die Rote Liste der Internationalen Union zur Erhaltung der Natur (IUCN) hat 23.496 Süßwasserarten bewertet und festgestellt, dass die Verschmutzung durch Landwirtschaft und Forstwirtschaft über die Hälfte der gefährdeten Arten erheblich beeinträchtigt.
Süßwasserlebensräume sind zunehmend durch verschiedene menschliche Aktivitäten bedroht, darunter die Umwandlung von Land für die Landwirtschaft, Wasserentnahme und die Einführung invasiver Arten. Alarmierend ist, dass zwischen 1970 und 2015 35 % der Feuchtgebiete der Welt verloren gingen, was dreimal schneller ist als der Verlust von Wäldern.
Auch große Flüsse leiden, da 37 % derjenigen, die länger als 1.000 km sind, nicht mehr frei fließen. Die höchste Anzahl bedrohter Arten wurde in Gebieten wie dem Viktoriasee in Afrika und dem Titicacalake in Südamerika gemeldet.
Süßwasserökosysteme, die weniger als 1 % der Erdoberfläche abdecken, beherbergen über 10 % aller bekannten Arten, einschließlich eines Drittels der Wirbeltiere. Diese Lebensräume sind entscheidend für den Hochwasserschutz, die Minderung des Klimawandels und die Lebensgrundlagen von Milliarden von Menschen.
Catherine Sayer, Hauptautorin der Studie, betonte, dass der Mangel an Daten zur Biodiversität im Süßwasser nicht länger als Ausrede für Untätigkeit dienen sollte, da diese Ökosysteme eine lebenswichtige Rolle für die Unterstützung sowohl der Natur als auch der menschlichen Populationen spielen.