Ein junger Schneeleopard, der weit entfernt von seinem natürlichen Lebensraum in Urlabari, Nepal, gefunden wurde, weckt Interesse an Tierverhalten und Naturschutzbemühungen.
Der männliche Schneeleopard, geschätzt auf 1,5 bis 2 Jahre alt, wurde am 23. Januar in einer Höhe von nur 146 Metern entdeckt, was einen drastischen Gegensatz zu seinem typischen Lebensraum über 2.000 Metern darstellt. Zunächst befürchtete man, er könnte Opfer des illegalen Wildtierhandels sein, doch eine aktuelle Studie legt nahe, dass das Tier sich einfach verirrt hat, während es nach neuem Territorium suchte.
Forscher analysierten die Exkremente des Schneeleoparden und fanden Haare von Naur (Blaues Schaf), was darauf hindeutet, dass er kürzlich seine natürliche Beute gefressen hatte. Dies deutet auf einen natürlichen Dispersionsprozess hin, bei dem junge Tiere ihren Geburtsbereich verlassen, um ihr eigenes Territorium zu etablieren. In Nepal bewohnen Schneeleoparden typischerweise die hohen Himalayas, während Leoparden und Tiger in den tiefer gelegenen Regionen dominieren.
Obwohl der Klimawandel als Faktor betrachtet wurde, glauben die Forscher, dass die Anwesenheit des Schneeleoparden in Urlabari das Ergebnis seiner natürlichen Erkundung war. Die Studie hebt die Notwendigkeit hervor, die Bewegungen der Schneeleoparden besser zu verstehen, insbesondere da sie möglicherweise zunehmend auf menschliche Populationen treffen.
Angesichts dieses Vorfalls hat die nepalesische Regierung einen neuen Aktionsplan zur Erhaltung der Schneeleoparden ins Leben gerufen, der den Fokus von der Forschung auf Konfliktlösung und Gemeinschaftsengagement verlagert. Schneeleoparden sind bekannt für ihre Beutegreifung von Vieh, was zu Spannungen mit den lokalen Gemeinschaften führt. Der Plan zielt darauf ab, diese Probleme anzugehen und gleichzeitig die Art zu schützen.
Der Schneeleopard lebt derzeit in einer temperaturkontrollierten Quarantäne im Zentralzoo von Kathmandu, während Experten seine Zukunft und das Potenzial für eine Wiedereinführung in die Wildnis bewerten.