Der renommierte Leerverkäufer Jim Chanos äußert Bedenken hinsichtlich einer möglichen Überbauung im Rechenzentrumssektor und zieht Parallelen zur Glasfaserblase von 2000. Dies geschieht, während große Technologieunternehmen wie Microsoft, Amazon und Google bedeutende Expansionsinitiativen ankündigen.
Chanos äußerte Skepsis gegenüber dem optimistischen Ausblick der Branche auf das Wachstum der Rechenzentren, insbesondere während des Booms der künstlichen Intelligenz. Er verwies auf frühere Behauptungen der Glasfaserindustrie über 'unendliche' Nachfrage, die seiner Meinung nach irreführend waren.
Microsoft plant, im Geschäftsjahr 2025 80 Milliarden Dollar in KI-fähige Rechenzentren zu investieren, wobei mehr als die Hälfte dieses Budgets für Projekte in den USA vorgesehen ist. Gleichzeitig entwickelt Amazon seinen Trainium 2 KI-Chip, um im 100-Milliarden-Dollar-KI-Chip-Markt zu konkurrieren, während Google bedeutende globale Investitionen in Rechenzentren zugesagt hat, darunter eine 850 Millionen Dollar teure Einrichtung in Uruguay.
Chanos, bekannt für die Vorhersage des Zusammenbruchs von Enron, stellte fest, dass trotz der Behauptungen der Branche über Einschränkungen beim Rechenzentrumsbau die Investitionen weiter steigen. Er wies darauf hin, dass das historische Wachstum der Internetnutzung übertrieben wurde, was auf eine Diskrepanz zwischen Infrastrukturinvestitionen und tatsächlicher Nachfrage hindeutet.
Marktbeobachter Brad Johnson erkannte die Möglichkeit einer Überinvestition im aktuellen Zyklus, hob jedoch einzigartige Herausforderungen beim Bau von Rechenzentren hervor, wie z.B. die Verfügbarkeit von Energie und die Anforderungen an die Konnektivität. Dennoch bleibt Chanos skeptisch gegenüber der Nachhaltigkeit der aktuellen Ausgabentrends.