Japans Wirtschaft erlebte einen schleppenden Jahresbeginn, wobei die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal im Vergleich zum Vorquartal um 0,2 % zurückging. Dieser Rückgang war hauptsächlich auf einen negativen Einfluss der Nettoexporte zurückzuführen, im Gegensatz zu anderen Ländern, die vor potenziellen US-Zöllen einen Anstieg der Exporte verzeichneten. Auch der private Konsum in Japan blieb stagnierend und zeigte in den letzten zwei Jahren kaum Veränderungen. Laut Volkmar Baur, einem Währungsanalysten bei der Commerzbank, liegt die Inflation weiterhin über dem Ziel der Zentralbank, insbesondere wenn Lebensmittelpreise berücksichtigt werden. Es wird jedoch erwartet, dass die schwache private Nachfrage das Tempo der Preiserhöhungen in den kommenden Monaten verlangsamen wird. Dies wirft Zweifel an der Fähigkeit der Bank of Japan (BoJ) auf, genügend Inflationsdruck zu erzeugen, um ihr 2%-Ziel zu erreichen. Angesichts des schwachen Wachstums im ersten Quartal, der anhaltenden internationalen Handelsunsicherheiten mit den USA und einer Inflation, die eher durch spezielle Faktoren als durch strukturelle Entwicklungen getrieben wird, ist es unwahrscheinlich, dass die BoJ in naher Zukunft die Zinsen erhöhen wird. Trotz früherer Erwartungen einer möglichen Zinserhöhung auf 0,75 % deutet das derzeitige Wirtschaftsklima darauf hin, dass jetzt nicht der geeignete Zeitpunkt für einen solchen Schritt ist.
Japans Wirtschaft schwächelt, BoJ wird Zinsen wohl nicht bald erhöhen
Bearbeitet von: Elena Weismann
Quellen
FXStreet
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