Sergio Ermotti, CEO von UBS, warnte, dass erwartete Zinssenkungen sich verzögern könnten, wenn die Zölle aus Donald Trumps möglichem zweiten Amtszeit die Inflation anheizen.
In einem Interview mit CNBC äußerte Ermotti Bedenken hinsichtlich der Persistenz der Inflation und erklärte: "Ich habe schon seit einiger Zeit gesagt, dass die Inflation viel hartnäckiger ist, als wir zunächst dachten. Die entscheidende Frage ist jetzt, wie Zölle die Inflation beeinflussen werden." Er deutete an, dass Zölle wahrscheinlich nicht zur Senkung der Inflation beitragen werden, was darauf hindeutet, dass die Zinssätze möglicherweise nicht so schnell sinken werden, wie viele erwarten.
In verwandten Entwicklungen schlug der neu ernannte US-Finanzminister Scott Bessant einen schrittweisen globalen Zollplan vor, der bei 2,5 % beginnt und über die Zeit auf bis zu 20 % steigen könnte, um Unternehmen Zeit zur Anpassung zu geben. Dieser Vorschlag fällt mit Trumps Einführung eines 25 % Zolls auf Importe aus Kolumbien zusammen.
Die geldpolitische Sitzung der Federal Reserve endet heute, und es wird allgemein erwartet, dass die Zinssätze unverändert bleiben. Analysten bemerken, dass die Goldmärkte zunehmend von Trumps Politik beeinflusst werden, anstatt von kurzfristigen geldpolitischen Maßnahmen. Nach Trumps Äußerungen beim Weltwirtschaftsforum, in denen er für globale Zinssenkungen plädierte, stiegen die Goldpreise.
Ökonomen haben darauf hingewiesen, dass Trumps Forderungen nach sofortigen Zinssenkungen dem aktuellen wirtschaftlichen Realität widersprechen, die von anhaltender Inflation geprägt ist. Die Federal Reserve hat ebenfalls vor steigenden Inflationsrisiken gewarnt und versucht, den aktuellen geldpolitischen Lockerungszyklus zu verkürzen.
Ole Hansen, Leiter der Rohstoffstrategie bei Saxo Bank, bemerkte, dass die unterschiedlichen Ansichten zwischen Trump und der Federal Reserve zur Unsicherheit auf dem Markt beitragen, was den Goldpreis als sicheren Hafen begünstigen könnte.