In dem abgelegenen Dorf Lukomir, hoch in den bosnischen Bergen gelegen, gedeiht eine einzigartige Sprache, die Linguisten verblüfft und die Welt fasziniert. Diese Sprache, von ihren Sprechern „naš govor“ (unsere Sprache) genannt, wird von weniger als 200 Menschen gesprochen. Sie stellt ein linguistisches Rätsel dar, da sie scheinbar mit keiner bekannten Sprachfamilie verwandt ist, einschließlich slawischer, lateinischer oder germanischer Sprachen. Forscher verschiedener Universitäten arbeiten daran, diese Sprache zu entschlüsseln. Sie haben stundenlange Gespräche aufgezeichnet, aber klare Verbindungen zu bekannten Sprachfamilien bleiben schwer fassbar. Der Wortschatz, die Grammatik und die Aussprache sind anders als alles, was bisher aufgezeichnet wurde, wobei einige Wörter möglicherweise von alt-türkischen und indo-iranischen Wurzeln abgeleitet sind. Die Ursprünge der Sprache sind unbekannt, und die Sprache wird nur mündlich innerhalb der Familien weitergegeben. Diese sprachliche Isolation hat zu einzigartigen Lauten geführt, darunter glottale Konsonanten und Nasalvokale, die in europäischen Sprachen nicht vorkommen. Einige Forscher haben sogar spezifische Stimmfrequenzen gemessen, die für Muttersprachler einzigartig sind, ein Phänomen, das bei einigen amazonischen Stämmen beobachtet wurde. Dies hat das Interesse an dem Dorf erhöht, und Touristen und Linguisten besuchen es, um mehr über die Sprache zu erfahren. Kürzlich deutet eine Hypothese darauf hin, dass die Sprache vor-indoeuropäisch sein könnte und somit älter als die bekannten Zivilisationen in der Region. Archäologische Funde von 4.000 Jahre alten Inschriften in der Nähe des Dorfes zeigen Symbole, die denen der traditionellen Dorfstickerei ähneln. Die Zukunft der Sprache ist ungewiss, da jüngere Generationen sie immer weniger verstehen. Das Rätsel der Sprache von Lukomir fasziniert weiterhin und wirft unbeantwortete Fragen nach ihren Ursprüngen und ihrem potenziellen Verschwinden auf.
Linguistisches Rätsel: Die isolierte Sprache des Dorfes Lukomir
Bearbeitet von: Vera Mo
Quellen
Le Courrier des Balkans
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