Die Baltische Film-, Medien- und Kunstschule der Universität Tallinn begrüßte Professor Ryoko Hayashi von der Universität Kobe, Japan.
Professor Hayashi hat Abschlüsse in Linguistik und Medizin und verfügt über umfangreiche Erfahrung in der Sprachbildung und neuropsychologischen Forschung. Sie ist Expertin für Japanisch, Englisch, Deutsch und Italienisch und konzentriert ihre Forschung auf Spracherwerb, Sprachkontakt und interkulturelle Kommunikation.
In ihrem Vortrag im Kurs "KOI7068.FK Internationalisierung, Multikulturalismus und Herausforderungen im Management" diskutierte Professor Hayashi die Dynamik des Sprachkontakts, dessen Auswirkungen auf Migration und das Zusammenspiel zwischen sprachlicher Diversität und Bildung. Sie erklärte, wie Sprachkontakt entsteht, die sprachlichen Konsequenzen von Migration und wie Japan einen mehrsprachigen Ansatz auf der Grundlage des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen (CEFR) anwendet. Anhand von realen Beispielen und Fallstudien aus Japan und anderswo veranschaulichte sie, wie theoretische Konzepte in der Praxis umgesetzt werden. Ihre Einsichten regten Diskussionen über die Auswirkungen der Sprachpolitik auf Unternehmen in multikulturellen Umgebungen an und betonten die Bedeutung sprachlicher und kultureller Sensibilität im internationalen Management. Das Seminar gab Masterstudierenden einen Überblick über die Schnittstellen zwischen Sprache, Migration, Bildung und Unternehmertum und bot wertvolle Perspektiven zur Bewältigung der Herausforderungen globalisierter, multikultureller Arbeitsplätze.
Im Kurs "KOK6063.FK Interkulturelle Kommunikation" stellte sie zentrale Konzepte der interkulturellen Kommunikation vor und konzentrierte sich darauf, wie sich Sprechstile zwischen den Kulturen unterscheiden. Anhand von Beispielen aus der japanischen Sprache und Kultur diskutierte Professor Hayashi Konzepte wie Selbstoffenbarung, Hoch- und Niedrigkontextkulturen sowie Humor in interkulturellen Kontexten. Die Studierenden nahmen an Aktivitäten teil, die darauf abzielten, kulturelle Besonderheiten und zwischenmenschliche Kommunikation zu erforschen. Sie untersuchten, wie sich Selbstvorstellungen zwischen den Kulturen unterscheiden, und identifizierten verbale und nonverbale Hinweise, die Respekt, Höflichkeit und Individualität ausdrücken. Die Bedeutung des kulturellen Kontexts bei der Gestaltung von Erwartungen wurde diskutiert, und die Studierenden übten die Erstellung von Selbstvorstellungen, die auf verschiedene kulturelle Umgebungen zugeschnitten waren. Sie analysierten auch ethnische Witze, die mit ihren kulturellen Hintergründen verbunden waren, und diskutierten die Stereotypen, die sie verstärken, sowie die sozialen Dynamiken, die sie offenbaren. Diese Übung förderte kritisches Denken über Humor als Bindemittel und seine mögliche doppelte Rolle bei der Schaffung von Vorurteilen.
Die Studierenden erkundeten kulturelle Unterschiede in komödiantischem Timing, Darbietung und Sprechstilen durch Humor und filmisches Geschichtenerzählen. Sie analysierten Yasujirō Ozus Darstellung subtiler und nuancierter Kommunikation und verglichen diese Elemente mit dem Humor ihrer eigenen Kulturen.
Die Vorlesungen boten einzigartige Perspektiven und interaktive Diskussionen, die das Verständnis der Studierenden für sprachliche und kulturelle Phänomene in einer globalisierten Welt bereicherten. Die Studierenden lobten den fesselnden Lehrstil von Professor Ryoko Hayashi und die Möglichkeit, theoretische Konzepte mit praktischen, realen Anwendungen zu verbinden. Ein Teilnehmer des Masterprogramms für Kommunikationsmanagement bemerkte: "Ihre Einsichten über Sprachkontakt und kulturelle Kommunikation waren unglaublich aufschlussreich. Ich habe das Gefühl, dass ich jetzt ein tieferes Verständnis dafür habe, wie Sprache unsere Gespräche formt und beeinflusst."
Die Baltische Film-, Medien- und Kunstschule der Universität Tallinn dankt Professor Ryoko Hayashi herzlich für ihren unschätzbaren Beitrag und freut sich darauf, sie auch in Zukunft wieder willkommen zu heißen.