Berlin - Deutschland hat Russland vor potenziellen neuen Sanktionen gewarnt, sollten die Friedensgespräche bezüglich der Ukraine ins Stocken geraten. Bundeskanzler Friedrich Merz deutete während einer Pressekonferenz mit dem griechischen Premierminister Kyriakos Mitsotakis mögliche Maßnahmen an, die den Energiesektor und die Finanzmärkte betreffen könnten.
Merz lobte das Engagement des ukrainischen Präsidenten Selenskyj für Verhandlungen. Er hob Selenskyjs Mut und Kompromissbereitschaft trotz schwieriger Umstände hervor. Der deutsche Außenminister Johann Wadephul forderte Russland auf, sich an den für Donnerstag in Istanbul geplanten Friedensgesprächen zu beteiligen.
Wadephul betonte, dass Russland teilnehmen müsse, wenn es die Friedensbemühungen ernst meine. Er warnte vor weiteren Maßnahmen, sollte Russland Selenskyjs Angebot für Gespräche ablehnen. Verteidigungsminister Boris Pistorius schlug weitere Sanktionen und verstärkte Unterstützung für die Ukraine vor, sollte Russland seinen derzeitigen Kurs fortsetzen.
Die EU hat bereits 16 Sanktionspakete gegen Russland verabschiedet. Diese beinhalten Beschränkungen für Schlüsselsektoren wie Aluminium, Öl und Bankwesen. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow erklärte, dass Ultimaten und Sanktionen im Umgang mit Russland inakzeptabel seien.
Peskow merkte an, dass Russland sich auf die geplanten Gespräche vorbereite. Selenskyj forderte härtere Sanktionen, sollte Putin sich weigern, ihn in der Türkei zu treffen. Selenskyjs Berater Mychailo Podoljak berichtete, dass US-Gesandte nach Istanbul reisen werden.
Selenskyj besteht auf einer vorherigen Waffenruhe. Selenskyjs Stabschef Andrij Jermak erklärte, dass Putins Weigerung, an den Gesprächen teilzunehmen, signalisieren würde, dass Russland nicht bereit sei, den Krieg zu beenden.