Deutschland hat seine Botschaft in Damaskus 13 Jahre nach ihrer Schließung zu Beginn des syrischen Bürgerkriegs wiedereröffnet. Außenministerin Annalena Baerbock weihte die Mission bei einem Besuch in der syrischen Hauptstadt ein. Es war ihr zweiter Besuch im Land seit dem Sturz des ehemaligen Präsidenten Baschar al-Assad im Dezember.
Baerbock erklärte, ihr Besuch solle die Möglichkeit eines neuen politischen Anfangs zwischen Europa und Syrien signalisieren, wobei sie die Notwendigkeit von Freiheit, Sicherheit und Chancen für alle Syrer betonte. Sie ging auch auf die jüngsten Zusammenstöße zwischen pro-Assad-Kämpfern und den Kräften der neuen Regierung ein und forderte die Übergangsregierung auf, ihre Gruppen zu kontrollieren und die Verantwortlichen strafrechtlich zu verfolgen.
Die EU hat kürzlich einige Sanktionen ausgesetzt, um Syriens wirtschaftliche Erholung und Wiederaufbau zu unterstützen, indem sie Finanzinstitute von der Sanktionsliste gestrichen und Maßnahmen in den Bereichen Öl, Gas, Elektrizität und Verkehr ausgesetzt hat. Die EU wird die Situation beobachten und ist bereit, die Sanktionen bei Bedarf wieder in Kraft zu setzen. Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, hat zusätzliche Hilfen in Höhe von fast 2,5 Milliarden Euro für Syrer in den nächsten zwei Jahren vorgestellt.