NATO-Präsenz auf Grönland: EU-Staats- und Regierungschefs diskutieren US-Anfrage und mögliches gemeinsames Engagement

Bearbeitet von: Alla illuny

Die Staats- und Regierungschefs der EU haben bei einem Verteidigungsgipfel in Brüssel am Montag über die Möglichkeit einer dauerhaften NATO-Präsenz auf Grönland diskutiert. Die Diskussion folgt einer Anfrage von US-Präsident Donald Trump nach einer stärkeren US-Militärpräsenz auf der Insel.

Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Vorsitzende des EU-Verteidigungsausschusses, plädierte für eine NATO-Präsenz auf Grönland und verwies auf die schmelzende arktische Eisdecke als wachsendes Sicherheitsrisiko. Sie erklärte, dass die schmelzenden Gletscher es russischen und chinesischen Schiffen ermöglichen könnten, in den Nordatlantik vorzudringen, was eine NATO-Präsenz unerlässlich mache.

Strack-Zimmermann betonte auch die Notwendigkeit, dass sich europäische Partner an jedem NATO-Einsatz auf Grönland beteiligen, um den USA zu signalisieren, dass sie dort kein alleiniges Hoheitsrecht haben, sondern dass es unserer aller Verantwortung erfordert. Sie schlug vor, dass sich die Bundeswehr an der Bemühung beteiligen könnte, angesichts ihrer Expertise in der Überwachung russischer U-Boote.

Philip Krämer, ein Verteidigungsexperte der Grünen, schloss sich Strack-Zimmermanns Äußerungen an und hob die strategische Lage Grönlands für die Überwachung russischer Atom-U-Boote hervor. Er betonte die Expertise der deutschen Marine in diesem Bereich und bemerkte, dass ihre Fähigkeiten von den US-amerikanischen und britischen Verbündeten geschätzt werden.

Johann Wadephul, der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU für Außen- und Verteidigungspolitik, schlug vor, bestehende US-Militäreinrichtungen in Grönland in die NATO-Strukturen zu integrieren. Er argumentierte, dass Grönland allein möglicherweise nicht in der Lage sein wird, die Herausforderungen durch Russland und China zu bewältigen, und dass die Stärkung der US-Einrichtungen mit Truppen aus anderen NATO-Mitgliedstaaten eine Lösung sein könnte.

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