Mit der bevorstehenden US-Präsidentschaftswahl verringert sich Kamala Harris' Vorsprung vor Donald Trump auf weniger als einen Prozentpunkt. Dieser Rückgang ihres anfänglichen Vorteils seit Mitte August weckt Besorgnis unter europäischen Führungspersönlichkeiten und Analysten über mögliche Veränderungen in den transatlantischen Beziehungen.
Der französische Präsident Emmanuel Macron hat Bedenken geäußert, dass eine Wiederwahl von Trump die westliche Zusammenarbeit beeinträchtigen könnte, insbesondere in Bezug auf Verteidigung, Klimawandel und Handel. Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, hat ebenfalls angedeutet, dass eine Trump-Präsidentschaft entscheidende Entscheidungen zu diesen Themen komplizieren könnte.
Analysten weisen darauf hin, dass ein Sieg von Trump die Beziehungen zwischen den USA und Europa verschlechtern könnte, und betonen seinen einseitigen Ansatz in der Außenpolitik, der den Multilateralismus und wichtige Kooperationsbemühungen gefährden könnte. Zudem könnte dies populistische Bewegungen und rechtsextreme Parteien stärken.
Innerhalb der NATO sind aufgrund des anhaltenden Krieges in der Ukraine die Bedenken gewachsen. Als Hauptakteur im Militärbündnis könnte das Engagement der USA für kollektive Verteidigung und europäische Sicherheit unter einer Trump-Administration unsicher sein. Während seiner ersten Amtszeit stellte Trump häufig die Verteidigungsausgaben der Mitgliedsstaaten in Frage und deutete an, dass die USA ihre Rolle in der NATO neu bewerten könnten.
In Skandinavien gibt es ähnliche Befürchtungen hinsichtlich der Auswirkungen auf die Außenpolitik und internationale Zusammenarbeit. Die ehemalige norwegische Ministerpräsidentin Erna Solberg und die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen haben geäußert, dass Trumps Handlungen die Kohäsion der NATO gefährden und die transatlantischen Beziehungen komplizieren könnten.
Die europäischen Länder, die Demokratie und Rechtsstaatlichkeit schätzen, stehen Trumps Rhetorik gegen demokratische Institutionen äußerst kritisch gegenüber. Während der Wahlkampf am 5. November seinen Höhepunkt erreicht, beobachten die Europäer aufmerksam die Entwicklungen, die nicht nur die US-Innenpolitik, sondern auch die internationalen Beziehungen dramatisch verändern könnten.