Mercedes-Benz zu 7,3 Millionen Dollar für Rassendiskriminierung und Belästigung in Brasilien verurteilt

Am 4. Oktober 2024 verurteilte ein brasilianisches Gericht den deutschen Automobilhersteller Mercedes-Benz zur Zahlung von 7,3 Millionen Dollar Schadensersatz wegen kollektiven immateriellen Schadens nach Vorwürfen von Belästigung und Rassendiskriminierung gegen verletzte Arbeiter in seiner Fabrik in Campinas im Bundesstaat São Paulo.

Das Gericht stellte fest, dass Arbeiter, die beruflich bedingte Verletzungen erlitten hatten, innerhalb der Fabrik isoliert und erniedrigendem Verhalten sowie Rassendiskriminierung ausgesetzt waren. Dieses Urteil, das vom Regionalen Arbeitsgericht Nr. 15 verkündet wurde, kann angefochten werden.

Dokumente des Verfahrens zeigten, dass zwischen 2004 und 2019 zahlreiche Mitarbeiter der Mercedes-Benz-Fabrik in Campinas nach dem Erwerb von Berufskrankheiten schlecht behandelt und diskriminiert wurden. Nach ihrer Rückkehr zur Arbeit wurden sie als Teil einer „Divergenten Gruppe“ eingestuft, was zu Isolation und Verweigerung von Beförderungen und Gehaltserhöhungen führte. Einige Arbeiter berichteten von rassistischen Beleidigungen.

Richter Luís Henrique Rafael betonte die Schwere der Situation und erklärte, dass die Akzeptanz solcher Praktiken als Einzelfälle einen erheblichen sozialen Rückschritt darstellen würde. Ein Arbeiter berichtete, dass er wegen seiner Unfähigkeit, schwere Teile zu heben, abfällig behandelt wurde, während ein anderer beschrieb, dass ihm untergeordnete Aufgaben zugewiesen wurden und er wegen seiner Hautfarbe verspottet wurde.

Wenn die Misshandlungen weiterhin bestehen, könnte das Unternehmen mit täglichen Geldstrafen von bis zu 100.000 Reais (18.000 Dollar) für jeden betroffenen Arbeiter konfrontiert werden. Das Vertriebs- und Logistikzentrum in Campinas ist die größte Mercedes-Benz-Einrichtung außerhalb Deutschlands.

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