Am 19. Juli 2025 fanden in über 80 polnischen Städten, darunter Warschau, Krakau und Danzig, Anti-Einwanderungs-Demonstrationen statt. Organisiert wurden diese von der rechtsextremen Partei Konfederacja. In Warschau kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Anti-Migranten-Demonstranten und Gegendemonstranten, wobei die Polizei intervenierte. Teilnehmer skandierten Slogans gegen Einwanderung und einige zeigten anti-muslimische und antisemitische Symbole. Die jüngsten Ereignisse werfen Fragen nach der zukünftigen politischen Ausrichtung des Landes auf.
Aus historisch-chronologischer Sicht lassen sich diese Ereignisse in einen breiteren Kontext einordnen. Die Geschichte Polens ist geprägt von wiederholten Migrationsbewegungen und dem Umgang mit unterschiedlichen Kulturen. Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte Polen eine Phase des Wiederaufbaus und der ethnischen Homogenisierung. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Situation jedoch gewandelt, insbesondere nach dem EU-Beitritt im Jahr 2004, als Polen zunehmend zu einem Zielland für Migranten wurde. Die aktuellen Proteste spiegeln die Spannungen wider, die durch diese Veränderungen entstanden sind. Vergleicht man die heutige Situation mit früheren Perioden, so zeigt sich, dass die Angst vor kulturellem Wandel und wirtschaftlicher Unsicherheit oft zu Widerstand gegen Einwanderung führt. Die Ereignisse in Polen erinnern an ähnliche Entwicklungen in anderen europäischen Ländern, wo historische Erfahrungen und aktuelle politische Debatten eng miteinander verknüpft sind. Die Zukunft Polens wird davon abhängen, wie das Land mit seiner Vergangenheit umgeht und wie es die Herausforderungen der Gegenwart bewältigt.