Berichten zufolge weiten israelische Streitkräfte ihre Präsenz im syrischen Gebiet nahe der besetzten Golanhöhen aus. Dies folgt auf Israels Truppenentsendung nach Syrien im vergangenen Dezember unter Berufung auf Sicherheitsbedenken und die Einrichtung einer Pufferzone nach dem Sturz des Regimes von Bashar al-Assad.
Die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtet, dass israelische Truppen in syrische Dörfer in der Nähe der Golanhöhen vorgerückt sind. Insbesondere sollen israelische Soldaten in El-Rafid westlich von Quneitra gesehen worden sein. Frühere Berichte deuteten auf die Anwesenheit israelischer Soldaten im Dorf Kudna hin, wobei über ein Dutzend israelischer Militärfahrzeuge in Sayda Golan beobachtet wurden. Diese Streitkräfte sollen einen Kontrollpunkt eingerichtet und gründliche Inspektionen in der Gegend eingeleitet haben.
Lokale Politiker und Einwohner beschuldigen Israel, durch die Errichtung von Militärstellungen und Hubschrauberlandeplätzen auf syrischem Boden zu versuchen, "eine neue Realität zu schaffen". Darüber hinaus wird die israelische Armee beschuldigt, die Infrastruktur und das Ackerland in der Region zu zerstören.
Auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur dpa lehnte die israelische Armee eine Stellungnahme zum Standort ihrer Einheiten ab.
Israel rechtfertigt seine Militäroperationen in Syrien als Gegenmaßnahme gegen Waffenlager und Nachschubwege, die möglicherweise von Hisbollah- und Hamas-Kämpfern genutzt werden. Der neue syrische Staatschef Ahmed Shara argumentiert jedoch, dass die Hisbollah ein Verbündeter des gestürzten Führers Assad war und diese Rechtfertigung nicht mehr gültig sei. Er fordert, dass sich Israel aus den besetzten Gebieten zurückzieht.