Am 27. Januar 2025 gab die Zentralwahlkommission von Weißrussland bekannt, dass Alexander Lukaschenko für eine siebte Amtszeit wiedergewählt wurde und etwa 87 % der Stimmen erhalten hat, so Berichte der staatlichen Medien. Dieser Sieg ermöglicht es Lukaschenko, der seit 1994 an der Macht ist, bis 2030 im Amt zu bleiben.
Die Opposition, die größtenteils im Exil lebt und Lukaschenkos Legitimität nicht anerkennt, rief ihre Anhänger dazu auf, die Option 'gegen alle Kandidaten' als eine Form des friedlichen Protests zu wählen. Der Stimmenanteil gegen alle Kandidaten lag bei 5,1 %, was auf erheblichen Unmut in der Bevölkerung hinweist.
Internationale Reaktionen folgten schnell, wobei EU-Beamte die Wahlen als offensichtlichen Affront gegen die Demokratie bezeichneten. Kaja Kallas, die Hohe Vertreterin der EU für Außenpolitik, erklärte, dass Lukaschenkos Anspruch auf das Präsidentenamt keine Legitimität habe und die Wahlen weder frei noch fair gewesen seien.
Politische Analysten äußerten Zweifel an den veröffentlichten Wahlergebnissen und behaupteten, dass die veröffentlichten Zahlen von der Realität abgekoppelt seien. Die Wahlbeteiligung wurde mit 85,7 % angegeben, was leicht höher ist als bei der vorherigen Wahl, bei der Lukaschenko 80,1 % der Stimmen erhielt, begleitet von weit verbreiteten Betrugsanschuldigungen.
In einer kürzlichen öffentlichen Ansprache wies Lukaschenko Bedenken hinsichtlich der westlichen Anerkennung der Wahlen zurück und betonte, dass die Zustimmung des belarussischen Volkes das Wichtigste sei. Er bekräftigte auch sein Engagement für die Aufrechterhaltung der Stabilität in der Region, insbesondere angesichts der anhaltenden Spannungen mit der Ukraine.
Menschenrechtsorganisationen berichten weiterhin von erheblicher Repression in Weißrussland, wobei seit den letzten Wahlen im Jahr 2020 Tausende das Land verlassen haben. Das aktuelle politische Klima bleibt angespannt, da die Angst vor Repressalien die öffentliche Diskussion über politische Themen erstickt.